Fünf Meter lang, 1,7 Tonnen schwer - und immer im selben Gebiet unterwegs: Ein großer Weißer Hai sorgt für die längste Sperrung der Strände bei Newscastle, die es je gegeben hat.

Ein großer Weißer Hai sorgt vor der Küste der australischen Stadt Newcastle für Aufregung. Sämtliche Strände der Hafenstadt im Südosten des Landes seien seit einer Woche geschlossen, berichteten örtliche Medien am Freitag. Nie zuvor habe eine Sperrung wegen eines Hai-Alarms dort so lange gedauert.

Der Hai sei rund 5 Meter lang und bis zu 1,7 Tonnen schwer, hieß es. Bei rund 30 Grad Hitze hätten dennoch viele Surfer das Badeverbot missachtet. Sie seien nur rund 200 Meter von dem Hai entfernt im Wasser gesehen worden, berichtete der „Daily Telegraph“. Versuche, den Raubfisch mit Booten zu vertreiben, scheiterten.

Es sei ungewöhnlich, dass sich ein Hai so lange in demselben Gebiet aufhalte, sagte der Meeresbiologe Daniel Bucher. In solchen Fällen sei ausnahmsweise die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, den Hai zu erlegen.

Wissenschaftler betonen immer wieder, dass der Weiße Hai – anders als in Filmen dargestellt – kein Monster sei. Attacken auf Menschen sind selten. Surfer sind gefährdet, weil ihre Konturen im Wasser Robben ähneln. Der einzige bekannte natürliche Feind des Weißen Hais ist der große Schwertwal.

Hai greift Teenager an

Vor der Küste Australiens ist ein 17-Jähriger von einem Hai angegriffen worden. Der Teenager wurde von Sanitätern wegen Verletzungen an Hand und Fingern behandelt, wie Rettungsdienstsprecherin Jackie Levett am Freitag sagte. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Attacke ereignete sich bei dem Küstenort Ulladulla, 230 Kilometer südlich von Sydney.

Ein Augenzeuge, Luke Sisinni, der gemeinsam mit dem Jugendlichen getaucht hatte, sagte, dieser sei angegriffen worden, als er versucht habe, einen 1,5 Meter langen Hai zu filmen. Der 17-Jährige habe erklärt, er habe mit seinem Speer auf das Tier eingestochen, um es zu verscheuchen, „aber er (der Hai) sei einfach durchgedreht und habe ihn gebissen“, sagte Sisinni der Webseite der „Milton Ulladulla Times“.

In australischen Medien tauchten zudem Fotos von einem 3,5 Meter langen Hai auf, der am Donnerstag vor Burwood Beach einen Delfin zerfleischte. Der Stadtrat erklärte, vor dem Strand sei am Freitagmorgen erneut ein 3,5 Meter langer Hai gesehen worden. Unklar war, ob es sich um denselben handelte, der den Delfin attackierte.

2014: Nur zehn tödliche Hai-Angriffe weltweit

Die Gefahr eines tödlichen Hai-Angriffes ist für Menschen extrem gering. 2014 wurden laut der Datenbank International Shark Attack File weltweit 118 unprovozierte Attacken auf Schwimmer oder Surfer registriert. 10 davon endeten tödlich, in 87 Fällen wurden Menschen verletzt. In Australien gab es 2014 bei 29 Angriffen 18 Verletzte und 6 Tote, in den USA bei 64 Attacken 53 Verletzte und keinen Toten. Umgekehrt landen nach Angaben der Umweltstiftung WWF jährlich bis zu 100 Millionen Haie als Speisefisch oder Beifang in Netzen. Das Fleisch des Dornhais wird zu Schillerlocken, Flossen landen in Suppen und aus Hai-Leber wird Lebertran. Diverse Arten der Raubfische sind vom Aussterben bedroht.