Australien möchte als erstes westliches Land keine Visa mehr für Reisende ausstellen. In den USA sollen aus Ebola-Gebieten zurückkehrende Soldaten zunächst isoliert werden. Helfer sollen in Zwangsquarantäne.

Sydney/Washington. Die Angst vor dem Ebola-Virus greift weiter um sich: Australien hat angesichts der Ebola-Epidemie seine Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft. Als erstes westliches Land will Australien vorübergehend keine Visa für Reisende mehr ausstellen, um damit der Ausbreitung der Seuche vorzubeugen. Einwanderungsminister Scott Morrison sagte am Dienstag, dass Anträge aus den betroffenen westafrikanischen Staaten nicht mehr bearbeitet würden. Menschen mit einem Dauervisum sollten 21 Tage unter Quarantäne gestellt werden, bevor ihnen die Einreise nach Australien erlaubt werde. Bislang hat sich in Australien niemand mit Ebola angesteckt.

Auch die USA verhängten weitere Vorsichtsmaßnahmen. Die US-Regierung ordnete an, dass Soldaten, die aus Ebola-Gebieten zurückkehren, zunächst isoliert werden. Auch verschiedene US-Bundesstaaten haben Zwangsquarantäne für Helfer angeordnet, die aus Einsätzen in den westafrikanischen Ebola-Gebieten in Sierra Leone, Guinea und Liberia nach Hause kommen. Die Armee habe ein Dutzend Soldaten nach ihrer Rückkehr auf den Stützpunkt in Vicenza in Italien isoliert, teilte ein Armeesprecher mit. Darunter sei auch General Darryl Williams, der Befehlshaber der US-Armee für Afrika, der den Aufbau der Hilfsmission in den Ebola-Gebieten überwacht hatte. Nach Aufbau der Mission sollen bis zu 4000 US-Soldaten in der Krisenregion zum Einsatz kommen.

UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon kritisierte die Restriktionen. Damit würden vor allem die Helfer besonders belastet, sagte ein Sprecher in New York. Die Zwangsisolierung ist auch in den USA umstritten. In Deutschland müssen sich zurückkehrende Helfer nach Auskunft des Gesundheitsministeriums beim Gesundheitsamt melden. Dieses könne Beschränkungen der beruflichen Tätigkeit anordnen. Das Robert-Koch-Institut empfehle Heimkehrern, 21 Tage Kontakte zu anderen Menschen zu meiden und in dieser Zeit auch ihrem Beruf nicht nachzugehen.

Die Viruserkrankung Ebola, an der in Westafrika bislang etwa 5000 Menschen gestorben sind, hat eine Inkubationszeit bis zu 21 Tagen. Während dieser Zeit kann ein Infizierter keine anderen Menschen anstecken. Gibt es Symptome wie Fieber oder Erbrechen, ist eine Übertragung über Körperflüssigkeiten möglich.