Der in einem Leipziger Krankenhaus behandelte Ebola-Patient aus Afrika ist tot. Der UN-Mitarbeiter verstarb in der Nacht zum Dienstag. Beim Umgang mit der Leiche greift nun ein festgelegtes Verfahren.

Leipzig. Nach dem Tod des Ebola-Patienten in Leipzig soll der gestorbene UN-Mitarbeiter unverzüglich eingeäschert werden. Dafür sei die Stadt Leipzig zuständig, sagte ein Stadt-Sprecher am Dienstag. Der Ebola-Tote aus dem Sudan sei allerdings Muslim gewesen. „Das macht es nicht leichter, weil der Islam eine Feuerbestattung nicht vorsieht“, sagte der Sprecher. Allerdings gehe in diesem Extremfall die Sicherheit vor.

Beim Umgang mit der Leiche greift ein festgelegtes Verfahren. Wer an Ebola-Fieber stirbt, wird demnach desinfiziert, in eine flüssigkeitsdichte Plastikhülle gelegt und in einem speziell präparierten Sarg aufbewahrt. Die Maßnahmen seien vom Robert Koch-Institut (RKI) vorgegeben, sagte der Sprecher des sächsischen Gesundheitsministeriums, Ralph Schreiber, am Dienstag.

Der Sarg muss in einem separaten und gesicherten Kühlraum stehen und gekennzeichnet sein. Die Bestatter werden über das Infektionsrisiko aufgeklärt. „Eine Kremation ist der Erdbestattung vorzuziehen“, heißt es in den RKI-Informationen zu Maßnahmen bei Todesfällen.

Der 56 Jahre alte UN-Mitarbeiter war in der Nacht zum Dienstag im Klinikum St. Georg an Ebola gestorben. Der Sudanese, der sich in Liberia mit dem Virus infiziert hatte, war der dritte Ebola-Kranke aus Westafrika, der in Deutschland behandelt wurde. Derzeit wird ein mit Ebola infizierter Arzt aus Uganda in Frankfurt am Main behandelt. Ein Erkrankter aus dem Senegal war nach fünf Wochen Behandlung gesund aus der Hamburger Uniklinik entlassen worden.

In Leipzig war der Patient unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen auf der Sonderisolierstation der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin behandelt worden. Für andere Patienten, Besucher oder die Öffentlichkeit bestand nach Klinikangaben keine Gefahr einer Ansteckung.

Ebola grassiert derzeit in Westafrika. Vor allem die Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone sind betroffen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind bereits mehr als 4000 Menschen an Ebola gestorben.