Sicherheitskräfte haben im Kampf gegen die Drogenkartelle einen weiteren Anführer ausfindig gemacht. Die Behörden vermuten, dass der Boss der Guerreros Unidos etwas mit dem Verschwinden der 43 Studenten zu tun hatte.

Chilpancingo. In Mexiko tobt ein Krieg zwischen Regierung und Drogenkartellen. Am Dienstag nahm die mexikanische Polizei den Anführer der Guerreros Unidos, Benjamín Mondragón, ins Visier. Nach einer Schießerei mit der Polizei nahm sich der Drogenboss selbst das Leben, um einer Festnahme zu entgehen, das berichtet die Nachrichtenagentur AP aus Sicherheitskreisen.

Nach dem Verschwinden von 43 Studenten im mexikanischen Staat Guerrero haben die Sicherheitskräfte eine mutmaßlich darin verwickelte Drogenbande ins Visier genommen. Der Anführer der Gruppe Guerreros Unidos, Benjamín Mondragón, nahm sich am Dienstag selbst das Leben, um seiner Festnahme zu entgehen, wie die Nachrichtenagentur AP aus Sicherheitskreisen erfuhr.

Beamte der Bundespolizei und mexikanische Soldaten hatten demnach im Nachbarstaat Morelos Jagd auf Mondragón gemacht, als es zu einem Feuergefecht kam und er sich schließlich selbst erschoss. Die Sicherheitskräfte in Mexiko stehen unter großem Druck das Verschwinden der 43 Studenten aufzuklären, die seit einer Konfrontation mit der örtlichen Polizei in Iguala im Staat Guerrero Ende September nicht mehr gesehen wurden. Sechs Studenten starben damals, Dutzende Polizisten wurden festgenommen. Am Montag hatte eine aufgebrachte Menschenmenge, die Aufklärung über das Schicksal der Studenten forderte, das Regierungsgebäude in Chilpancingo in Brand gesteckt.

Ob Mondragón tatsächlich in den Fall verwickelt war, sei unklar, sagte ein Sicherheitsbeamter der AP. Seiner Bande werden aber Verbindungen zum Bürgermeister von Iguala nachgesagt, nach dem die Polizei fahndet.

Die Ermittler fanden im Anschluss an den Gewaltausbruch in Iguala in fünf Massengräbern 28 Leichen. An vier anderen Stellen wurden weitere Tote geborgen, wie die Polizei mitteilte. Eine Zahl nannte sie nicht. Der Gouverneur von Guerrero, Ángel Aguirre, sagte am Dienstag, dass viele der Leichen schon einige Zeit in den Gräbern gelegen hätten und damit nicht die Studenten sein könnten. Die Identifikation der Toten dauert noch an.

In der Provinz wurde am Wochenende auch ein deutscher Austauschstudent angeschossen. Der Deutsche war mit einer Gruppe europäischer Studenten und geriet in eine Straßensperre der Polizei. Laut der Universität der Studenten geht es dem jungen Mann wieder besser.

Die mexikanische Polizei hat in den vergangenen Wochen mehrere Drogenbosse festgenommen. Zuletzt ging am Sonntag den Sicherheitskräften Vincente Carrillo alias "El Viceroy“ ins Netz.