Angeblich ignorierte eine Gruppe europäischer Studenten der renommierten Universität von Monterrey einen Checkpoint der Polizei. Die Studenten hatten Angst von den Beamten entführt zu werden.

Chilpancingo. Dem am Sonntag angeschossenen deutschen Studenten geht es wieder besser. „Ich würde sogar sagen, es geht ihm exzellent“, sagte der Direktor der Außenstelle der Technischen Universität von Monterrey in Mexiko-Stadt, Pedro Luis Grasa Soler, am Dienstag dem Radiosender Fórmula. Der junge Mann bleibe allerdings noch zur Beobachtung im Krankenhaus. Er hat eine Schussverletzung am Gesäß.

Die Polizei von Chilpancingo errichtete am Wochenende, nach dem Tod eines Polizisten bei einer Schießerei, Straßensperren. Die Gruppe, drei Deutsche, zwei Franzosen und sechs Mexikanern, war auf dem Heimweg von Acapulco, als ihr Kleinbus in Chilpancingo, in eine Straßensperre geriet. Die Polizisten wollten das ihre Ansicht nach verdächtige Fahrzeug stoppen. Die Studenten wiederum fuhren weiter, weil sie glaubten, dass Bewaffnete sie entführen wollten, wie Staatsanwalt Iñaky Blanco erklärte. Die Polizisten eröffneten demnach das Feuer, weil sie etwas hörten, das wie ein Schuss oder eine Explosion klang.

Die Beamten hätten versucht, die Reifen zu zerschießen und deswegen niedrig gezielt, sagte Víctor León Maldonado von der Staatsanwaltschaft in Guerrero. Der Deutsche wurde ins Gesäß getroffen. Die beteiligten Polizisten wurden in Gewahrsam genommen, ihre Waffen werden untersucht.

In der Provinz Guerrero waren am 26. September bei Studentenprotesten in der Stadt Iguala sechs Menschen erschossen worden, zwölf weitere wurden verletzt. In dem Zusammenhang wird mittlerweile auch gegen Dutzende Polizisten ermittelt. 43 Personen gelten seit dem Gewaltausbruch als vermisst, die meisten von ihnen Studenten am Lehrerkolleg Aytozinapa, das in Mexiko für radikalen Aktivismus bekannt ist.