Zwei Wirbelstürme machten Asien am Wochenende zu schaffen. In Indien riss der Zyklon „Hudhud“ mindestens zwölf Menschen in den Tod, in Japan wurden durch den Taifun „Vongfong“ mindestens 37 Menschen verletzt.

Hyderabad. Ein heftiger Zyklon hat an der Ostküste Indiens mindestens zwölf Menschen in den Tod gerissen. Mehr als 1000 Rettungskräfte und Soldaten waren am Montag mit Hubschraubern und Schiffen im Einsatz, um in den besonders hart getroffenen Staaten Andhra Pradesh und Orissa Hilfe zu leisten, wie ein indischer Regierungsbeamter mitteilte. Auch über Japan zog ein heftiger Taifun, mindestens 37 Menschen wurden verletzt. Beide Stürme flauten am Montag ab.

Der Taifun „Vongfong“ hatte am Wochenende vor allem die im Süden Japans gelegenen Inseln Okinawa und Kyushu heimgesucht. Die Behörden hatten vorsorglich mehr als 400.000 Bewohner aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Der Zug- und Flugverkehr auf Kyushu und der Nachbarinsel Shikoku wurde unterbrochen. Am Dienstag könne der Sturm die Hauptstadt Tokio erreichen, hieß es.

An Indiens Ostküste war Zyklon „Hudhud“ am Sonntag mit schweren Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von 195 Kilometern pro Stunde nordwestlich der Hafenstadt Visakhapatnam auf Land getroffen, wie Marinesprecher S.K. Grewal berichtete. Die meisten Opfer seien von eingestürzten Mauern oder Bäumen erschlagen worden. Rettungskräfte versuchten, zu rund 320 Dörfern in Andhra Pradesh vorzudringen, die besonders vom Zyklon getroffen wurden.

Am Montag bewegte sich „Hudhud“ abgeschwächt weiter landeinwärts. Befürchtet wurden weitere schwere bis sehr schwere Regenfälle in sechs Bundesstaaten, warnten die Meteorologen.

Vor Ankunft des Zyklons waren auch in Indien mindestens 400.000 Menschen in den Küstenregionen in Sicherheit gebracht worden. Die Behörden richteten Hunderte Schutzräume für die Anwohner her. Der Regierungschef von Andhra Pradesh N. Chandrababu Naidu sagte, die frühzeitigen Evakuierungen hätten Leben gerettet, doch habe der Zyklon „gewaltige Schäden“ an Gebäuden und Feldfrüchten in den Küstenbezirken verursacht.

In Teilen von Andhra Pradesh kappten die Behörden die Stromleitungen, um die Gefahr tödlicher Stromschläge zu vermeiden. Vor allem in Visakhapatnam blockierten umgestürzte Bäume, Strommasten und Trümmer die Straßen, wie Fernsehbilder zeigten. Auch der Zugverkehr und Telefonleitungen waren weiter unterbrochen.

Über dem Indischen Ozean entstehen regelmäßig Zyklone. Von den 35 schlimmsten Stürmen der Geschichte kamen 27 über den Golf von Bengalen und trafen entweder Indien oder Bangladesch. 1999 verwüstete ein Zyklon die Küste des Staats Odisha und kostete mindestens 10.000 Menschen das Leben.

Japan erlebte mit „Vongfong“ bereits den zweiten schweren Sturm binnen einer Woche. Beim Durchzug von Taifun „Phanfone“ waren am vergangenen Wochenende auf Okinawa drei dort stationierte amerikanische Soldaten ums Leben gekommen, als sie von Wellen mitgerissen wurden.