Die Stadtregierung muss Gerüchte dementieren, dass sie die Armee zu Hilfe holen will. Tränengas und Schlagstöcke gegen Demonstranten.

Hongkong. Die prodemokratischen Demonstranten in Hongkong haben am Montag ihre Blockade des Finanzbezirks fortgesetzt. Offenbar um die Situation zu beruhigen, kündigte die Polizei an, ihre speziell gegen Unruhen ausgerüsteten Einsatzkräfte von den Straßen zurückzuziehen. Als Grund wurde angegeben, dass sich die Demonstranten weitgehend ruhig verhielten.

Die Aktivisten fordern unter anderem über die sozialen Medien wie Twitter mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungsregion. Tausende blockierten Hauptverkehrstraßen nicht nur im Bankenviertel in Central auf der Insel Hongkong, sondern auch auf der zum Gebiet Hongkong gehörenden gegenüber liegenden Halbinsel Kowloon.

In einer Fernsehansprache rief Regierungschef Leung Chun-ying die sieben Millionen Hongkonger zu Ruhe und Ordnung auf. Er dementierte Gerüchte, dass seine Regierung die chinesische Volksbefreiungsarmee um Hilfe gebeten habe. Die Demonstranten forderte Leung auf, nach Hause zu gehen. „Wir wollen kein Chaos in Hongkong.“

Über Nacht war die Polizei teilweise gewaltsam mit Tränengas, Schlagstöcken und Pfefferspray gegen Demonstranten vorgegangen, ohne die Massen auflösen zu können. 38 Menschen wurden verletzt.

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Die ehemalige britische Kronkolonie, die 1997 an China zurückgegeben wurde, wird heute als eigenes Territorium autonom regiert. Gemäß dem Prinzip „Ein Land – zwei Systeme“ werden Bürgerrechte wie Presse- und Versammlungsfreiheit gewährt, die auf dem chinesischen Festland stark eingeschränkt sind.

2017 sollen die Bewohner zwar erstmals direkt einen Verwaltungschef wählen können, doch zum Ärger der Demonstranten will die Zentralregierung in Peking ihr genehme Kandidaten vorab auswählen.