Der UN-Sicherheitsrat hat sich am Donnerstag mit der Ebola-Epidemie befasst und den Westafrikanischen Ländern umfangreiche Hilfe zugesagt. Ban Ki Moon bezeichnete Ebola als Gefahr für den Frieden.

New York. Die Vereinten Nationen wollen noch in diesem Monat eine Sondermission zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie nach Westafrika schicken. Die Unmeer genannte Mission solle sich darum kümmern, den Ausbruch der Epidemie zu stoppen, Patienten zu behandeln, notwendige Versorgung nach Westafrika zu bringen, Frieden und Sicherheit zu bewahren und mögliche weitere Ebola-Ausbrüche zu verhindern.

Der Sicherheitsrat erklärte die Epidemie mit bislang mehr als 2500 Toten bei einer Sondersitzung am Donnerstag in New York zur „Gefahr für den internationalen Frieden“. Das Gremium mahnte in dem Papier zudem mehr Hilfe für die betroffenen Länder in Westafrika und das Aufheben von Reisebeschränkungen an.

Zudem werde weitaus mehr Hilfe der internationalen Gemeinschaft gebraucht, mahnte Ban. „Unsere bestmögliche Schätzung ist, dass wir die Anstrengungen verzwanzigfachen müssen.“ In den kommenden sechs Monaten würden eine Milliarde Dollar (etwa 775 Millionen Dollar) gebraucht.

„Die beispiellose Situation verlangt nach nie dagewesen Schritten, um Leben zu retten und Frieden und Sicherheit zu bewahren“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Zudem werde weitaus mehr Hilfe der internationalen Gemeinschaft gebraucht, mahnte Ban. „Unsere bestmögliche Schätzung ist, dass wir die Anstrengungen verzwanzigfachen müssen.“ In den kommenden sechs Monaten würden eine Milliarde Dollar (etwa 775 Millionen Dollar) gebraucht.

Der Sicherheitsrat hatte sich zuvor erst zweimal in seiner Geschichte mit einem Gesundheitsnotfall beschäftigt, beide Male hatte es sich dabei um Aids gehandelt. Die Sondersitzung am Donnerstag und die verabschiedete Resolution waren auf Bestreben der USA, die derzeit den monatlich rotierenden Vorsitz des Gremiums innehaben, initiiert worden.

Dorfbewohner überfallen Helfer in Guinea

Währenddessen sind nach einem Überfall wütender Dorfbewohner auf Mitarbeiter einer Ebola-Aufklärungskampagne im westafrikanischen Guinea sind sieben verschleppte Helfer tot aufgefunden worden. Ihre Leichen seien aus dem Abwassertank einer Grundschule in der Ortschaft Womé geborgen worden, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Helfer seien „kaltblütig ermordet“ worden. Nach Polizeiangaben hatten Bewohner des Dorfes nahe der Stadt N'zérékoré am Dienstag bei Protesten gegen die Aufklärungskampagne mehrere örtliche Gesundheitsvertreter und Journalisten verschleppt.

Demnach wurde der Zugang zum Dorf von den Bewohnern abgeriegelt. Die Dorfbewohner hätten die Aktivisten mit Steinen und Stöcken angegriffen, mindestens 21 Menschen seien verletzt worden. Die Demonstranten verdächtigten die Mitglieder des Aufklärungsteams demnach, die Dorfbewohner töten zu wollen. Ihrer Meinung nach sei „Ebola eine Erfindung der Weißen, um die Schwarzen zu töten“, sagte ein Polizeibeamter.

Der Gouverneur von N'zérékoré sagte am Donnerstagabend im Radio, Ebola sei „eine sehr gefährliche Krankheit, aber diejenigen, die glauben, Ebola existiere nicht, sind noch gefährlicher als die Krankheit selbst“. Die rasante Verbreitung des Ebola-Virus in Westafrika führt immer wieder zu Wutausbrüchen innerhalb der Bevölkerung. Bereits Ende August gab es in N'zérékoré Ausschreitungen mit mindestens 55 Verletzten, woraufhin eine Ausgangssperre verhängt wurde. Damals hatten Händler gegen ein Aufklärungsteam protestiert, das ihren Angaben zufolge ohne Vorankündigung Desinfektionsmittel auf ihrem Markt versprühte.