Bereits jetzt melden Indien und Pakistan nach den Monsunregenfällen über 270 Tote. In den kommenden Tagen werden weitere Niederschläge erwartet. Und auch China meldet Tote und schwere Zerstörungen.

Islamabad/Srinagar. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen sind in Indien und Pakistan in den vergangenen Tagen mehr als 270 Menschen ums Leben gekommen. Besonders betroffen ist die umstrittene Region Kaschmir. Dörfer wurden überflutet, Brücken brachen zusammen, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, Soldaten halfen bei Evakuierungsaktionen. In dem von Indien kontrollierten Teil stieg die Zahl der Toten auf 160. Mindestens 110 Menschen starben pakistanischen Behörden zufolge in der östlichen Provinz Punjab und in dem von Islamabad kontrollierten Teil Kaschmirs.

Es handele sich um die schwersten Überschwemmungen seit einem halben Jahrhundert, sagte der Ministerpräsident des indischen Bundesstaates Jammu und Kaschmir, Omar Abdullah. In Jammu und Kaschmir warteten Tausende auf Hilfe, berichtete der Sender NDTV. Armee und Luftwaffe wurden zu Rettungseinsätzen entsandt. Der pakistanische Ministerpräsident Nawaz Sharif sagte: „Die Regierung wird alles unternehmen, um den Menschen in ihrem Elend zu helfen.“ Rund 650 Häuser seien bereits zerstört worden. Das pakistanische und das indische Militär hatten am Freitag Soldaten in die jeweils am schlimmsten betroffenen Gebiete geschickt, um Menschen aus überfluteten Dörfern zu retten. In Kaschmir hatten Tausende ihre Häuser verlassen, um Schutz zu suchen.

Der Samstag war bereits der fünfte Tag in Folge, an dem schwere Monsunregenfälle über der Region niedergingen. Die Monsun-Zeit dauert in der Regel von Juni bis September. Die Unwetter kosten nicht nur zahlreiche Menschenleben, sondern richten auch große Schäden in der Landwirtschaft sowie an Gebäuden an.

Für die kommenden Tage wurden weitere Niederschläge vor allem für die Himalaya-Region angesagt. Die Behörden fürchteten daher eine weiter steigende Zahl an Opfern. In Pakistan wurden Erinnerungen an die Flutkatastrophe von 2010 geweckt, bei der rund 1700 Menschen ums Leben kamen.

Auch im Südwesten Chinas gab es schwere Unwetter. Mindestens 44 Menschen kamen ums Leben. 18 weitere würden vermisst, teilten die Behörden am Samstag mit. Bereits vor einer Woche hatten heftige Regenfälle über den Provinzen Sichuan und Guizhou begonnen.

Besonders in der Metropole Chongqing führten Überschwemmungen und Erdrutsche zu schweren Schäden an Gebäuden und auch in der Landwirtschaft. Schätzungsweise 42 000 Häuser seien zerstört oder schwer beschädigt worden, berichteten die Behörden. Mehr als 121 000 Bewohner wurden in Sicherheit und vorübergehend in Notunterkünften untergebracht.