Beim Einsturz eines Wohnhauses in Rosny-sous-Bois östlich von Paris sind acht Menschen ums Leben gekommen, darunter auch drei Kinder. Ursache des Unglücks ist wohl eine Gasexplosion.

Rosny-sous-Bois. Beim Einsturz eines Mehrfamilienhauses in einem östlichen Vorort von Paris sind acht Menschen ums Leben gekommen. Die Feuerwehr entdeckte am Montag zwei weitere Opfer unter dem riesigen Trümmerberg. Unter den Toten sind drei Kinder. Das vierstöckige Haus in Rosny-sous-Bois war am Sonntag nach einer Explosion fast vollständig in sich zusammengebrochen. Mögliche Unglücksursache war nach Angaben von Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve ausströmendes Gas, das explodierte.

Bei einem der am Montag entdeckten Opfer handelt es sich um eine mehr als 80 Jahre alte Frau, die im ersten Obergeschoss des Hauses gelebt hatte, wie der Präfekt des Départements Seine-Saint-Denis, Philippe Galli, sagte. Das weitere Opfer ist ein etwa 50 Jahre alter Mann, der im Erdgeschoss wohnte – vermutlich der Hausmeister.

Elf Menschen wurden bei dem Einsturz verletzt, vier davon schwer. Sie sind aber außer Lebensgefahr. Am Montag suchten die Rettungskräfte weiter nach einem Mann, der im Erdgeschoss des Hauses gewohnt hatte. Die Helfer hatten schon die ganze Nacht über nach möglichen Überlebenden oder weiteren Leichen gesucht. Die Arbeiten waren schwierig, ein noch stehender Teil des Gebäudes drohte einzustürzen. Am Sonntag konnten sechs Menschen nur tot geborgen werden, unter ihnen eine 40 Jahre alte Mutter mit ihren 14 und 18 Jahre alten Kindern, zudem ein etwa zehn Jahre altes Kind.

Ausströmendes Gas als Unglücksursache vermutet

Die Behörden vermuten ausströmendes Gas als Ursache für das Unglück. Nach Angaben von Anwohnern und der Feuerwehr war in der Nähe an der Gas- und Stromversorgung gearbeitet worden. Der Gasversorger GRDF erklärte, es seien vor dem Unglück aber kein Hinweise auf ein mögliches Gasleck eingegangen.

„Man kann mit 95-prozentiger Sicherheit sagen, dass Gas die Ursache für die Explosion ist“, sagte Bürgermeister Claude Capillon. Unklar sei aber nach wie vor, was genau passiert sei. Seinen Angaben zufolge gab es nahe des Unglücksorts „keine größeren Bauarbeiten“, vor allem keine an Gasleitungen.

Innenminister Bernard Cazeneuve sprach bei einem Besuch des Unglücksortes den „von Trauer übermannten Familien“ sein Beileid aus. Der Präsident der französischen Nationalversammlung, Claude Bartolone, sprach von einem „Drama, das uns alle fassungslos macht“.