Nordkorea ist nicht zimperlich: US-Außenminister John Kerry sei ein Wolf mit „hässlichem Laternenkiefer“, Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye eine Prostituierte und US-Präsident Barack Obama ein Affe.

Seoul. Nordkorea hat sich abfällig über das Aussehen von US-Außenminister John Kerry geäußert. Der amerikanische Chefdiplomat sei ein Wolf mit einem „hässlichen Laternenkiefer“, hieß es am Mittwoch. Die Beleidigung erschien lediglich in einem koreanischsprachigen Bericht, was nahelegt, dass damit US-feindliche Einstellungen erzeugt werden sollen und der Ruf der nordkoreanischen Führung aufpoliert werden soll.

Ein nicht identifizierter Sprecher in der nordkoreanischen Verteidigungskommission, die von Machthaber Kim Jong Un geführt wird, beschrieb Kerry als einen „Wolf, der die Schafsmaske trägt“. Er kritisierte ihn für Äußerungen, wonach Washington Frieden auf der koreanischen Halbinsel wolle. Doch dann hätten die USA und Südkorea ihre Sommer-Militärübungen abgehalten. Pjöngjang betrachtet die jährlichen Manöver als Übung für eine Invasion. Ferner prangerte der Sprecher Kerrys Kommentare zum Stand der Menschenrechte in Nordkorea und den Waffenprogrammen des Landes an.

„Sein Verhalten hat einmal mehr das unverbesserliche Wesen der USA als Heuchler vollständig entlarvt, der die Menschheit mit allen möglichen Tricks hintergangen und verspottet hat“, sagte der Sprecher. Seine Äußerungen wurden von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet.

Die Beleidigung des US-Außenministers ist eine von mehreren des Nordens gegen die Führung in Washington und Seoul in diesem Jahr. So bezeichnete Nordkorea US-Präsident Barack Obama als Affen und die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye als Prostituierte. Südkorea und die USA selbst halten sich mit einer ähnlichen Rhetorik gegen Pjöngjang-Vertreter zurück. Allerdings nutzen konservative Aktivisten im Süden der koreanischen Halbinsel bei Nordkorea-feindlichen Kundgebungen häufig Bilder, auf denen der nordkoreanische Machthaber Kim als Schwein dargestellt wird.