Der blinde Passagier, ein schwarzer Jugendlicher, wurde tot im Radkasten eines us-amerikanischen Militärflugzeuges gefunden, nachdem dieses auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein gelandet war.

Washington/Zweibrücken – Im Fall des in einem Transportflugzeug auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein tot aufgefundenen Jugendlichen hat die Staatsanwaltschaft Zweibrücken Ermittlungen zu den Todesursachen aufgenommen.

Im saarländischen Homburg sollte dazu eine Obduktion der Leiche vorgenommen werden, wie ein Sprecher der Behörde sagte. Mit einem Ergebnis der Untersuchung wird demnach noch am Mittwoch gerechnet. Es solle geprüft werden, ob beim Tod des Jugendlichen ein Fremdverschulden vorliege, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Blinder Passagier tot im Fahrwerk gefunden

Soldaten haben am Luftwaffenstützpunkt Ramstein im Fahrwerk einer US-Militärmaschine die Leiche eines schwarzen Jugendlichen entdeckt. Bei dem Toten handele es sich vermutlich um einen Jungen aus Afrika, teilte Pentagonsprecher John Kirby am Dienstag mit. Nach der Landung des Transportflugzeugs auf der Basis in Rheinland-Pfalz hätten Luftwaffenmitarbeiter am Sonntag zunächst einen orangefarbenen Stoff aus dem Fahrwerkschacht herausragen sehen. Als sie daraufhin am nassen Material zogen, stießen sie im Innern auf einen toten Jungen.

Das C130J-Transportflugzeug war vor seinem Stopp in Deutschland auf einer Routinemission in Afrika und machte dabei unter anderem im Senegal, Mali, dem Tschad und Tunesien Halt. Erste Anzeichen deuteten darauf hin, dass der Junge in Mali in die Maschine geklettert sei, sagte ein ranghoher US-Vertreter.

Wie der blinde Passagier an Bord einer US-Militärmaschine gelangen konnte, sei unklar, sagte Pentagonsprecher Kirby. Auch gebe es keine Informationen darüber, wie gut das Flugzeug während seiner Stopps in Afrika bewacht gewesen sei. Die Sicherheit würde nun offensichtlich geprüft, sagte Kirby. „Wir werden ermitteln, was da passiert ist, und wenn es eine Kurskorrektur vorzunehmen gilt, werden wir das tun.“

Die Leiche des Jungen wurde nicht bei routinemäßigen Checks vor und nach den Flügen, sondern bei detaillierteren Wartungsinspektionen am Flugzeug entdeckt, fügte Kirby hinzu. Wie das Opfer starb, sei auch unklar. Demnach wurde der Leichnam deutschen Behörden für eine Autopsie und eine mögliche Identifizierung übergeben.