Monatelang wurde nach ihm gefahndet, dann eine verweste Leiche bei Suncheon entdeckt. DNS-Tests ergaben, dass es sich um die Leiche des Reeders der im April gesunkenen Fähre „Sewol“ handelt.

Seoul. Nach monatelanger intensiver Fahndung hat die südkoreanische Polizei die Leiche des Reeders der gesunkenen Fähre „Sewol“ gefunden. Der stark verweste Körper sei am 12. Juni auf einem Feld bei der Stadt Suncheon entdeckt worden, sagte der örtliche Polizeichef Wu Jyung Ho am Dienstag. DNS-Tests und Fingerabdrücke hätten trotz der starken Verwesung die Identität des Reeders Yoo Byung Eun bestätigt, sagte er.

Die „Sewol“ war am 16. April vor der Küste Südkoreas mit mehr als 300 Menschen an Bord gesunken, mindestens 294 kamen ums Leben, zehn werden noch vermisst. Das Schiff gehörte zur Reederei Chonghaejin. Deren Vorgängerunternehmen gehörte Yoo, machte aber in den 90er Jahren Pleite. Es wird angenommen, dass Yoo Chonghaejin über ein Netz an Holding-Gesellschaften noch kontrollierte.

Yoo wurde wegen Korruptionsvorwürfen gesucht. Es besteht der Verdacht, dass die Fähre sank, weil sie aufgrund korrupter Machenschaften überladen war. Die Polizei hatte eine Belohnung von 500 000 Dollar für Hinweise zu seiner Ergreifung ausgesetzt.

Wu erklärte, weitere DNS-Untersuchungen seien notwendig, um Yoos Todesursache festzustellen. Seine Leiche wurde mit teuren Schuhen und einem italienischen Wintermantel gefunden. Außerdem wurden in der Nähe drei leere Flaschen eines koreanischen Schnapses aus der Region, ein Kleidersack und eine Lupe entdeckt.