Bewohner von Moncton können nach einem Tag in Angst aufatmen: Nachdem der 24-Jährige auf offener Straße drei Beamte erschossen haben soll, suchte die Polizei intensiv nach dem Täter.

Montreal. Aufatmen in der kanadischen Stadt Moncton: Nach 30 Stunden auf der Flucht ist ein mutmaßlicher dreifacher Polizistenmörder von der Polizei gefasst worden. Der Verdächtige sei um kurz nach Mitternacht (Ortszeit) in Moncton festgenommen worden, teilte die Polizei am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Die Anwohner von Moncton können ihre Häuser jetzt wieder verlassen“, hieß es.

Der 24-Jährige soll am Mittwochabend (Ortszeit) in der Stadt in der östlichen Provinz New Brunswick auf offener Straße drei Polizisten erschossen und zwei weitere verletzt haben. Nach der Tat suchte die Polizei intensiv nach dem als gefährlich geltenden Mann. Seit Donnerstagmorgen wurde er mehrfach kurz gesehen.

Bis zur Festnahme glich Moncton einer Geisterstadt: Die 70.000 Einwohner der Stadt waren angewiesen worden, zu Hause zu bleiben, bis der Verdächtige gefasst sei. Schulen und Behörden blieben am Donnerstag geschlossen, einige Bürger verließen vorsichtshalber die Stadt.

Nach der Festnahme sagte die Anwohnerin Michelle Thibodeau dem Fernsehsender CTV, sie habe beobachtet, wie Elite-Polizisten der kanadischen Bundespolizei GRC den Gesuchten hinter ihrem Haus stellten und festnahmen. „Es ist aus“, sagte der junge Mann demnach. Der Verdächtige habe bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet.

An der Suche nach dem Flüchtigen waren mehrere hundert GRC-Beamte beteiligt. Hubschrauber und gepanzerte Fahrzeugen waren im Einsatz. Am Donnerstagmittag glaubte die Polizei zwischenzeitlich, den Mann gefunden zu haben. Dutzende Polizisten mit kugelsicheren Westen näherten sich in einem gepanzerten Fahrzeug einem Gebäude, in dem er vermutet wurde. Doch ein mit Kameras und Antennen ausgestatteter Roboter, den die Polizisten zum Haus steuerten, konnte den Gesuchten nicht ausfindig machen.

Der Bürgermeister von Moncton, George Leblanc, gratulierte der GRC-Spezialeinheit zu ihrem Fahndungserfolg. Die Umstände der Festnahme seien „extrem schwierig gewesen“, sagte er.

Der mutmaßliche Polizistenmörder, der eine Vorliebe für Militärisches haben soll, lebte in einem Wohnmobilpark in Moncton. Er war in der Stadt weithin bekannt und wurde von mehreren Einwohnern als ein Mann mit „schlechtem Charakter“ geschildert. Auf einer Facebook-Seite des mutmaßlichen Täters wurden eine Stunde vor dem Beginn der Schießerei Auszüge des Liedes „Hook in mouse“ der US-Metal-Gruppe Megadeth gepostet.