Kate und William versuchten sich in Christchurch beim Kricketspiel. Der erste Wurf ihres Ehemannes traf die in den Farben der Region gekleidete Kate beinahe am Kopf, weshalb sie ihm scherzhaft mit dem Finger drohte.

Christchurch. Mit einem Schlag bis zum Spielfeldrand hat der britische Prinz William die Neuseeländer beim Kricketspiel beeindruckt. Auch seine Frau, Herzogin Catherine, fand den Applaus des Publikums, als sie am Montag in schwarzen High Heels und scharlachrotem Kostüm von Luisa Spagnoli in Christchurch zum Schläger griff. Der erste Wurf ihres Ehemannes verfehlte knapp ihren Kopf, weshalb Kate ihm scherzhaft mit dem Finger drohte. Doch später erwischte sie den Ball mit dem Schläger.

„Es gab kein Aufwärmen und er trat mit seiner Jacke an. Ich war beeindruckt“, sagte der legendäre neuseeländische Kricketspieler Richard Hadlee zu den Würfen Williams. In Christchurch finden im kommenden Jahr einige Spiele der Kricket-Weltmeisterschaft statt. Die Stadt auf der Südinsel findet langsam zur Normalität zurück, nachdem ein Erdbeben im Februar 2011 weite Teile des Stadtzentrums zerstörte und 185 Menschen das Leben kostete.

Die beiden Royals, die seit dem 7. April auf einer dreiwöchigen Reise durch Neuseeland und Australiehn sind, besuchten nach dem Spiel das Denkmal für die Opfer des Erdbebens und einen Gottesdienst in der „Papp-Kathedrale“. Diese wurde vom japanischen Architekten Shigeru Ban aus Pappröhren entworfen, um die bei dem Beben zerstörte Kathedrale von 1881 zu ersetzen. William, der Christchurch kurz nach dem Beben besucht hatte, sagte nun, sein erneuter Besuch wecke die Erinnerung an die „furchtbare Tragödie“, zeige aber auch, welche Fortschritte seitdem erreicht wurden.

Viele Christchurcher haben William ins Herz geschlossen, weil er kurz nach dem Erdbeben in Vertretung seiner Großmutter Königin Elizabeth, die Staatsoberhaupt von Neuseeland ist, an einem Gedenkgottesdienst teilgenommen hatte. Viele empfanden seine damaligen Worte tröstlich, wie sie jetzt im Fernsehen berichteten: „Meine Großmutter sagte einmal, Trauer sei der Preis, den wir für die Liebe zahlen“, sagte William damals.

Kiwi-Gedicht für Baby George

Zwei Tage musste Baby Prinz George in Neuseeland auf seine Eltern verzichten – doch Prinz William und Kate konnten ihm den Trennungsschmerz mit bunten Geschenken versüßen. Dazu mussten die beiden am Montag in Christchurch noch nicht einmal in letzter Minute in den Spielzeugladen rasen. Vielmehr wurden ihnen die Baby-Geschenke geschenkt: Prinz William bekam für seinen Sohn genau dasselbe Holzspielzeug, mit dem er selbst als Baby spielte, als er mit seinen Eltern vor 31 Jahren in Neuseeland war. Kate bekam für George ein selbst gemachtes Gedicht von der 13-jährigen Tilly-Belle Robinson.

„George trifft einen Kiwi“ heißt das Werk. Der Kiwi ist sowohl der Nationalvogel der Neuseeländer als auch ihr Spitzname. „Kate hat gesagt, sie werde es ihm vor dem Einschlafen vorlesen“, berichtete das Mädchen anschließend überglücklich im Fernsehen. Sollte der königliche Spross poetischen Ouvertüren abgeneigt sein, hatte Kate auch bunte, zu Blumen geformte Luftballons und ein Kissen mit Schafsmotiv im Gepäck.

William und Kate sind noch bis 25. April auf offizieller Neuseeland- und Australientour. Der Sohnemann bleibt jeden Tag in der Obhut seines Kindermädchens in der Hauptstadt Wellington. Eigentlich kehren die Eltern abends immer zu ihm zurück. Nur am Sonntagabend übernachteten sie einmal in Queenstown auf der Südinsel. Nach der Trennung stand aber „Familienspaß intensiv“ auf dem Programm: für Dienstag hatten die Gäste aus London keine Termine im Programm.