Anstieg um zehn Prozent ist denkbar, sagt Bahnchef Rüdiger Grube. Grund ist die Energiewende. Die Bahn argumentiert: Strom teurer, Tickets teurer.

Hamburg/Frankfurt/Main. Fahrkarten für die Deutsche Bahn könnten nach Angaben von Bahn-Chef Rüdiger Grube bis zu zehn Prozent teurer werden, falls die Ausnahmeregelungen bei der Ökostrom-Umlage für energieintensive Unternehmen abgeschafft werden. „Wenn die Bahn künftig die volle Umlage zahlen muss, kommen Ausgaben von ungefähr 500 Millionen Euro auf uns zu“, sagte Grube laut „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bei einer Veranstaltung in Berlin. „Die zusätzliche Belastung würde sich auf die Fahrpreise mit einer Erhöhung von um die zehn Prozent niederschlagen“, sagte Grube.

Die Bahn genießt wie andere energieintensive Unternehmen derzeit eine fast vollständige Befreiung von der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Die EU-Kommission hatte im Dezember ein Untersuchungsverfahren wegen der Stromrabatte für deutsche Unternehmen eingeleitet. Die Befreiung von der sogenannten EEG-Umlage verstößt laut Kommission womöglich gegen das Wettbewerbsrecht.

Die neue Bundesregierung steht auf dem Standpunkt, dass die Befreiungen rechtmäßig sind. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will bis zum Frühjahr ein erstes Konzept für eine Reform der Energiewende vorlegen.