Wie die frühere Frau des schwerkranken südafrikanischen Ex-Präsidenten mitteilt, kann Nelson Mandela nicht mehr sprechen und „kommuniziert über sein Gesicht“. Aber die Ärzte hätten Hoffnung.

Addis Abeba/Johannesburg. Der schwerkranke südafrikanische Ex-Präsident Nelson Mandela kann offenbar nicht mehr sprechen. „Er kommuniziert über sein Gesicht“, sagte die frühere Frau des Nationalhelden, Winnie Madikizela-Mandela, am Sonntag der Zeitung „Sunday Independent“. Grund für die Artikulationsprobleme seien die Schläuche, mit denen dem 95-Jährigen Wasser aus der Lunge abgesaugt werde. „Aber die Ärzte haben die Hoffnung, dass er seine Stimme zurückgewinnt“, erklärte Madikizela-Mandela.

Mandela war am 8. Juni mit einer schweren Lungenentzündung in ein Krankenhaus in Pretoria gebracht worden, wo er fast drei Monate lang behandelt wurde. Seit Anfang September ist er wieder in seinem Haus in Johannesburg. Dort wird er von 22 Medizinern betreut. „Sein Schlafzimmer sieht aus wie eine Intensivstation. Er ist immer noch sehr krank“, betonte seine Ex-Frau, mit der Mandela von 1957 bis 1996 verheiratet war.

Als Gegner des südafrikanischen Apartheid-Regimes hatte der Friedensnobelpreisträger 27 Jahre lang im Gefängnis gesessen. Ab 1994 war er der erste schwarze Präsident des Landes. Als Staatschef ebnete er den Weg zu Frieden und Aussöhnung der Rassen.