Ein Arzt aus Honkong will dem verstümmeltem Jungen in China seine Sehfähigkeit zurückgeben. Dem Sechsjährigem waren die Augen ausgestochen worden - vermutlich von seiner Tante.

Peking. Nachdem ihm seine Augen ausgestochen wurden, kann ein Sechsjähriger in China darauf hoffen, künftig wenigstens teilweise wieder sehen zu können. Ein Hongkonger Arzt bot Guo Bin am Mittwoch an, ihm nach der grausamen Verstümmelung elektronische Augen einzusetzen. Als Hauptverdächtige in dem Fall gilt inzwischen eine Tante, die sich in der vergangenen Woche das Leben nahm. Die Polizei war ihr durch Blut auf der Kleidung auf die Spur gekommen

„Seine Geschichte hat mich wütend gemacht, ich war aufgewühlt“, sagte Augenarzt Dennis Lam. Er habe sich gefragt, wie er dem Jungen helfen könne, und sei auf die Idee mit den elektronischen Implantaten gekommen. In zehn Jahren könne Bin zwischen 20 und 40 Prozent seiner Sehfähigkeit zurückerlangen, sagte der Mediziner.

Der Junge aus der Provinz Shanxi, der mit einer Gaumenspalte auf die Welt gekommen ist, war vor zwei Wochen blutüberströmt entdeckt worden, nachdem er nicht vom Spielen auf dem Feld zurückgekehrt war. Vor seiner Verstümmelung soll er unter Drogen gesetzt worden sein.