Alle tödlichen Abstürze ereigneten sich am vergangenen Wochenende. Auch in Bayern starb eine Kletterin. In der Schweiz kam ein Ehepaar bei einem Seilbahnunglück ums Leben, nur die einjährige Tochter überlebte.

Bern/Wien/Inzell. Bei einer Reihe von Bergunglücken in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind am Wochenende mehrere Menschen ums Leben gekommen. Am Wilden Kaiser starben gleich drei deutsche Bergsteiger.

Ein besonders schweres Drama spielte sich in den Schweizer Bergen ab: Dort ist am Sonnabend ein Ehepaar bei der Fahrt mit einer Materialseilbahn mit einer Gondel in den Tod gestürzt.

Die einjährige Tochter des 38-jährigen Schweizers und der 31-jährigen Kanadierin überlebte den Unfall in Innerthal (Kanton Schwyz) schwer verletzt. Der Mann, der die nicht für Personen zugelassene Transportbahn während des Unfalls betrieb, sei festgenommen worden, berichtete die Nachrichtenagentur sda.

Der Mann, seine Frau und das Kind fuhren von einer Alm talwärts, als sich aus noch unbekannter Ursache die Transportkiste löste. Das Ehepaar stürzte mehr als 30 Meter tief über ein Waldstück und eine Felswand. Beide wurden tödlich verletzt. Ihr Kind wurde von Gestrüpp aufgefangen und stürzte deshalb nicht die Wand hinhab. Das Mädchen war trotz seiner Verletzungen nicht in Lebensgefahr.

59-Jährige verunglückt in Oberbayern

Ebenfalls am Sonnabend stürzte eine 59 Jahre alte Bergsteigerin auf dem Gamsknogel bei Inzell (Kreis Traunstein) in den Tod. Die Frau war gemeinsam mit ihrem 56-jährigen Ehemann unterwegs.

Während des Abstiegs kam sie auf einem flachen Wegstück vermutlich ins Straucheln und stürzte plötzlich kopfüber in ein abschüssiges Wiesenstück und von dort in eine steile Schotterrinne.

Dabei erlitt sie tödliche Kopfverletzungen. Die Bergwacht konnte der 59-Jährigen nicht mehr helfen. Der Ehemann und der Leichnam der Frau wurden ausgeflogen.

Drei Deutsche sterben im Kaisergebirge

Am Wilden Kaiser in Österreich endete derweil bereits zum dritten Mal binnen einer Woche eine Klettertour für deutsche Alpinisten tödlich. Zuletzt stürzte am Sonnabend ein 57-Jähriger in der Tiroler Gebirgskette ab.

Der Mann sei laut Nachrichtenagentur APA mit seinem 28 Jahre alten Sohn auf die 2187 Meter hohe Fleischbank gestiegen. Beim Abseilen sei ein Seilende durch den Haken gerutscht. Der Kletterer sei rund 80 Meter tief in den Tod gestürzt.

Einer der Bergsteiger in der vierköpfigen Gruppe habe noch vergeblich versucht, das Seil mit bloßen Händen festzuhalten und dabei schwere Verbrennungen erlitten. Ein alarmierter Notarzt habe nur noch den Tod des 57-Jährigen feststellen können.

Erst am Freitag war ein 41-jähriger Deutscher im Kaisergebirge abgestürzt und dabei ums Leben gekommen. Der Mann stürzte 110 Meter über eine senkrechte Felswand. Mehrere Wanderer waren Augenzeugen des Sturzes.

Der Deutsche war laut den Ermittlern vermutlich am Beginn einer Kletterroute unterwegs, obwohl er keinerlei Ausrüstung bei sich hatte. Ob der Mann absichtlich oder unabsichtlich vom markierten Steig abkam, steht noch nicht fest.

Zwei weitere Todesstürze in den Alpen

Ebenfalls am Wilden Kaiser war bereits am vergangenen Sonntag ein Bergsteiger 200 Meter in die Tiefe gestürzt; bei dem Mann handelte es sich nach Berichten der Agentur aller Wahrscheinlichkeit nach auch um einen Deutschen. Klarheit soll ein DNA-Test schaffen.

In der Nähe der Absturzstelle fanden die Ermittler eine Geldbörse mit Ausweisen. Der vermutlich 50-jährige Mann ist nach einer Mountainbike-Fahrt alleine zu einer Klettertour aufgebrochen und tödlich verunglückt.

Bereits am Donnerstag war ein deutscher Gleitschirmflieger in den französischen Alpen tödlich verunglückt. Der 44-Jährige prallte in Saint-Hilaire-du-Touvet nahe Grenoble gegen eine Felswand und stürzte dann in einen Baum. Die von Augenzeugen alarmierten Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen.