Es ist der bislang größte Fund von gefälschten Medikamenten in der EU: Der französische Zoll stellte 1,2 Millionen Dosen Aspirin im Hafen von Le Havre in Nordwestfrankreich sicher. In den Pillen sei vor allem Glukose enthalten.

Paris. Der französische Zoll hat 1,2 Millionen Dosen gefälschten Aspirins aus China beschlagnahmt. Die unwirksamen Arzneimittel seien in einer Schiffsladung mit Tee aus China versteckt gewesen und am 17. Mai im Hafen von Le Havre in Nordwestfrankreich entdeckt worden, teilte das Wirtschaftsministerium in Paris am Samstag mit. Demnach handelte es sich um die größte jemals in der EU gefundene Menge gefälschter Medikamente.

Den Angaben zufolge bestanden die Tabletten vor allem aus Glukose und enthielten keine Wirkstoffe. Die Placebos sollten laut dem Wirtschaftsministerium an eine spanische Firma mit Sitz auf den Balearen geliefert werden, um auf der iberischen Halbinsel, in Südfrankreich sowie im französischsprachigen Afrika vertrieben zu werden.

Im vergangenen Jahr beschlagnahmte der französische Zoll der Mitteilung zufolge etwa 100.000 Dosen gefälschter Medikamente. Im Oktober 2011 waren ebenfalls in Le Havre in einer Lieferung aus Asien rund zehn Tonnen nachgemachter Entzündungshemmer, Ohrentropfen, Vitaminpräparate und Arzneimittel gegen Haarausfall gefunden worden.

Der jüngste größere Schlag gegen den Handel mit gefälschten Medikamenten gelang afrikanischen Behörden im Juli 2012. Dabei wurden in 16 großen Seehäfen insgesamt 82 Millionen Dosen unwirksamer oder nicht zugelassener Arzneimittel im Wert von mehr als 30 Millionen Euro beschlagnahmt, darunter Stoffe gegen Malaria und Parasiten, Verhütungsmittel und Antibiotika.