443 Behandlungsfälle haben die SLK-Kliniken dafür untersucht. In den Niederlanden wurden „Dr. Frankenstein“ viele Fehldiagnosen vorgeworfen.

Heilbronn. Im Skandal um einen früheren niederländischen Honorararzt an den SLK-Kliniken in Heilbronn sind nach Expertenmeinung keine Patienten zu Schaden gekommen. Zu diesem Schluss kamen Fachleute der Neurologischen Klinik in Heidelberg, wie Klinik-Geschäftsführer Thomas Jendges am Donnerstag mitteilte. Es gebe keinen einzigen konkreten Hinweis auf ärztliche Fehlleistungen des Neurologen. 443 Behandlungsfälle seien untersucht worden, bei elf Fällen kommen die Experten zum Schluss, dass die Behandlung aufgrund der Akten noch nicht ausreichend plausibel zu bewerten seien. An keinem sei der Mediziner eigenverantwortlich beteiligt gewesen.

SLK-Aufsichtsratschef und Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach (parteilos), sagte: „Der Verdacht, der viele Menschen mit Sorge erfüllt hat, ist damit weitgehendst ausgeräumt.“ In den niederländischen Medien ist der Neurologe als „Dr. Frankenstein“ bekannt. Dort werden ihm dutzende Fehldiagnosen wie Alzheimer, Multiple Sklerose und Parkinson sowie Untreue vorgeworfen.

Mittlerweile sind zwei weitere frühere Ärzte in die Kritik geraten: Ein weiterer Neurologe hat ohne gültige Approbation an den SLK-Kliniken gearbeitet. Ein Chirurg soll für Behandlungsfehler an Häusern in den Niederlanden und in Niedersachsen verantwortlich sein. Auch die Arbeit dieser Mediziner soll extern überprüft werden, berichtete Jendges. Ergebnisse werden Ende Februar erwartet.