Das israelische Supermodel Bar Refaeli versucht mit ihrer neuen Show dem deutschen Exportschlager Heidi Klum Konkurrenz zu machen. Der Auftakt auf Sat.1 floppte jedoch im Quotenvergleich.

Berlin. Die neue Sat.1-Modelshow mit Topmodel Bar Refaeli hat zum Auftakt nur eine schwache Quote erreicht. Durchschnittlich 930.000 Zuschauer schalteten am Mittwochabend bei der ersten von fünf Folgen von „Million Dollar Shootingstar“ ein. Das entsprach nach Senderangaben einem Marktanteil von 3,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 580.000 Zuschauer und 4,8 Prozent. In der Sendung messen sich zehn Profi-Models bei einem Shooting-Wettbewerb. Refaeli reist mit ihren Kandidatinnen zu Fotoshootings am Toten Meer in Israel, nach Island und Grönland oder zu den Victoria Falls in Afrika. Die Siegerin kann bis zu eine Million Dollar gewinnen.

Die neue Modelshow bietet im Vergleich zu anderen Formaten aber nur wenig Neues. Sie erinnert eher an zwei schon da gewesene Trash-Formate: Das RTL-Dschungelcamp und die ewige Modelsuche von Heidi Klum auf ProSieben.

Zehn Models treten bei Bar Refaeli zum laut Sat.1 „härtesten Foto-Wettbewerb der Welt“ an. Vielleicht hat der Sender mit dieser Aussage auch gar nicht übertrieben. Gleich in der ersten Show beklagt eine Kandidatin eine blutige Wunde. Für die zweite Show kündigt der Sender ein verletztes Model an. Bei Bar Refaeli gibt es mehr als Zickenkrieg. Hart, härter, „Million Dollar Shootingstar“. Und nackter. So viele Busenblitzer wie bei Refaelis erster Show gab es in allen Jahren bei Klum noch nicht. Und doch ist das Format im Endeffekt nur eine Kopie von ”Germanys next Topmodel”.

Es gibt Shootings mit „Action baby”. Die Nachwuchsmodels posieren um die Wette - und hinterher teilt ihnen die Jury mit, dass sie sich doch gefälligst ein wenig mehr anstrengen sollten. Schließlich gehe es um eine Million Dollar. Die Aufgabe von Klum übernimmt bei „Million Dollar Shootingstar“ Jury-Mitglied Peyman Amin. Der 41-jährige Model-Agent versucht wie seine frühere TV-Kollegin, die Kandidatinnen zu Höchstleistungen anzustacheln. Dabei wirkt er ein wenig hölzern, man vermisst sogar ein wenig die hohe Stimme der Klum.

Das Prinzip der Sendung ist schnell erzählt: Für die Gewinnerin jedes der zehn Shootings werden 100.000 Dollar zurückgelegt. Im Finale nach fünf Folgen sollen die Zuschauer die Siegerin küren, die dann den Schlüssel zu dem Geld erhält. Sollte ein Model tatsächlich alle zehn Wettbewerbe für sich entscheiden, betrüge das Preisgeld eine Million Dollar. „Es war die verrückteste Erfahrung, die ich in meinem Leben gemacht habe. Für mich ist es ein wahnsinniger, intensiver und interessanter Trip“, sagte Refaeli. „Die Zuschauer werden sehen, dass ich ganz ich selbst bin. Ich schauspielere und verstelle mich nicht. Ich bringe meine Persönlichkeit ein“, kündigte Refaeli weiter an.

Das Topmodel bleibt in der Show als Moderatorin insgesamt blass. Nur selten ergreift sie das Wort, die meiste Zeit spricht sie englisch, gelegentlich gibt sie auswendig gelernte Sätze auf deutschwieder. So auch am Ende, als die ein Model nach Hause schickte: „Für dich ist der Traum vorbei”.