Die Polizei lässt die Leiche des Geisterfahrers untersuchen. Bis das Obduktionsergebnis vorliegt, wird weiter gerätselt.

Offenburg. Bei ihren Ermittlungen zum verheerenden Geisterfahrer-Unfall von Offenburg erhofft die Polizei neue Erkenntnisse von Sachverständigen und der Obduktion der Leichen. Die Gutachten der Rechtsmediziner und von Verkehrsexperten müssten abgewartet werden, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Sie sollten helfen, den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren.

Zudem soll die Frage geklärt werden, ob der 20 Jahre alte Falschfahrer betrunken war oder unter dem Einfluss von Drogen stand. Ergebnisse lägen noch keine vor. Der junge Mann hatte am Sonntagmorgen auf der Autobahn 5 bei Offenburg einen Unfall mit sechs Toten verursacht.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der 20-Jährige unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, hieß es. Hinweise auf einen Suizid gebe es nicht. Von den Gutachten versprechen sich die Ermittler zusätzliche Hinweise. Vor allem die rechtsmedizinische Untersuchung der Leiche des 20-Jährigen sei von Interesse. Sie soll klären, in welchen Zustand der Falschfahrer war.

Den Angaben zufolge hatte der Mann die Stunden vor dem Unfall in verschiedenen Lokalen verbracht. Aus welchem Grund er schließlich in falscher Richtung auf die Autobahn fuhr, sei noch nicht geklärt. Die Polizei rechnet mit langwierigen Ermittlungen.

Bei dem Unfall waren am Sonntagmorgen ein Taxifahrer aus Offenburg, seine vier Fahrgäste aus dem Landkreis Emmendingen sowie der Geisterfahrer ums Leben gekommen. Bei Folgeunfällen wurden Menschen verletzt, darunter eine 37-Jährige, die Erste Hilfe leisten wollte. Sie ist mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr.