Der verstorbene Komiker Dirk Bach ist jetzt im engsten Kreis von Freunden und Familie beigesetzt worden. Fans hinterlassen Grußbotschaften.

Köln. Helene Kemper ist extra früh aufgestanden, um sich von Dirk Bach zu verabschieden. Nun steht sie hier, noch eine halbe Stunde zu früh, und wartet darauf, dass die Türen öffnen und sie sich in die Kondolenzliste eintragen kann.

„Ich weiß noch nicht, was ich reinschreiben werde“, sagt die 45-Jährige. „Das kommt spontan.“ Spontan – dieses Wort fällt ihr auch als erstes zu Dirk Bach ein. Spontan und unverstellt sei er gewesen. „Außerdem sieht mein Mann fast genauso aus.“ Der ist auch spontan. Deshalb war es für sie fast ein bisschen so, als wäre ihr Mann gestorben, als sie vom plötzlichen Tod des Schauspielers gehört hat. „Ich hab’ jetzt richtig Herzrasen, wenn ich das erzähle. Mir zittern die Knie.“

Während sie wartet, ist sie mit einer anderen Frau ins Gespräch gekommen, Juliane Müller (62) aus Ostfriesland. Was der an Dirk Bach so gut gefällt? „Na, das war mal ’n Mann auf Augenhöhe für mich. Ich bin 1,53.“

Nun öffnen sich die Türen des Bestattungshauses und geben den Blick frei auf ein großes Foto von Dirk Bach mit weißen Kerzen davor. Ein paar Schritte weiter steht ein Tisch mit den Kondolenzlisten. Das sind einfach weiße Blätter Papier mit schwarzem Rand.

Etwas abseits verteilt der Bestatter Christoph Kuckelkorn Pressemitteilungen: Dirk Bachs Urne ist inzwischen auf dem Kölner Melatenfriedhof beigesetzt worden, heißt es da. Auf diesen Friedhof kommen alle, die in Köln Rang und Namen haben. Willy Millowitsch zum Beispiel. Dirk Bach hat ein Grab an einem der Hauptwege. Auf dem provisorischen Grabstein stehen nur sein Name und die Lebensdaten. Davor sind rote Rosenblätter ausgestreut.

Vor den Kondolenzlisten hat sich nun eine kleine Schlange gebildet. Auch Winni Gahlen und Franziska Schmela sind gekommen. Zwei Fernsehleute, für die Dirk Bach „Dickie“ war – sein Spitzname bei Freunden und Kollegen. Schmela erinnert sich noch, wie sie einmal mit ihm nach Los Angeles fliegen sollte, um dort Sitcom-Studios zu besichtigen. „Auf dem Flug – Dirk pennte die ganze Zeit – kam die Durchsage, dass es in Los Angeles ein ganz schweres Erdbeben gegeben hatte. Unser Hotel war in Klumpen, aber wir waren ja in der Luft! Dann sind wir in New York statt in Los Angeles gelandet.“

Es müssen ein paar tolle Tage gewesen sein, die sie dort verbracht haben. „Wir waren sehr viel shoppen, unter anderem Käse aus der Tube, den mochte Dirk sehr gerne. Ich glaube, es wurde jeder Kiosk leergekauft. Wir waren dann noch schön im Broadway-Theater, überall, aber nicht im Sitcom-Studio, denn die gab es da nicht.“ Natürlich muss Schmela an einem Tag wie diesem auch an ihre Lieblingssketche denken, vor allem an „Die Bürstenvertreterin“ mit Hella von Sinnen. Die werde sicher auch noch kommen, meint Gahlen. Aber erst später: „Hella ist ein Mensch, der um diese Zeit noch schläft.“

Helene Kemper steht inzwischen wieder draußen. Sie hat in die Liste geschrieben: „Möge er im Himmel weiter seine Show machen, vor allem für meinen Vater und meinen Bruder und alle anderen.“ Das ist ihr einfach so gekommen, als sie den Stift in die Hand nahm. „Ohne Nachdenken.“

Auch Winni Gahlen und Franziska Schmela haben ihren Eintrag gemacht. „Tschüs Dickie!“, murmelt Schmela. Dann dreht sie sich um und geht.