Die sieben inhaftierten Männer sollen in gewaltsame Übergriffe zwischen Rockergruppen Ende 2011 verwickelt gewesen sein.

Potsdam/Riesa. Nach einer Großrazzia im Rockermilieu in vier Bundesländern sitzen mittlerweile sieben Verdächtige in Untersuchungshaft. Nach sechs Festnahmen am Dienstag wurde ein weiterer Verdächtiger am Mittwoch in Riesa verhaftet, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg am Donnerstag mitteilte. Er war zunächst geflüchtet. Zudem bestätigte das LKA, dass bei der Durchsuchungsaktion mit insgesamt 800 Polizeibeamten ein Hund erschossen worden war. Dies geschah in der Wohnung eines Verdächtigen im vogtländischen Oelsnitz.

Zur Begründung für den Einsatz der Schusswaffe hieß es, dass sich das Tier aggressiv verhalten habe. Ein anderer Hund sei dort unbehelligt geblieben. In der Wohnung hatten sich auch zwei Kinder aufgehalten. Der Verdächtige wurde nicht festgenommen.

In Südwestsachsen war bei einem anderen Polizeieinsatz ebenfalls am Dienstagmorgen bereits ein anderer Hund erschossen worden. Der Schäferhund-Mischling war den Beamten eines Spezialeinsatzkommandos bei der Stürmung einer Wohnung in Hartmannsdorf bei Chemnitz entgegen gesprungen. Mit den Rocker-Ermittlungen hatte diese Durchsuchung aber nichts zu tun.

Die sieben inhaftierten Männer sind in Gefängnisse in Brandenburg und Sachsen untergebracht. Sie sollen in gewaltsame Übergriffe zwischen Rockergruppen Ende 2011 in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) verwickelt gewesen sein. Dabei wurde ein 26 Jahre alter Anhänger des Clubs Gremium MC niedergestochen und schwer verletzt. Einige Tage später griff eine Gruppe einen 16 Jahre alten Schüler an und verletzte ihn lebensgefährlich.

Bei dem Einsatz in Brandenburg, Sachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen hatten am Dienstag rund 800 Polizisten gut 50 Wohnungen und Rocker-Treffpunkte durchsucht und Beweismittel sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) wirft den Tatverdächtigen gemeinschaftlichen versuchten Mord in zwei Fällen vor. Im Fokus der Ermittlungen stehen in Brandenburg die Hells Angels MC Oder City aus Frankfurt (Oder) und deren Widersacher, die Gremium MC Nomads Eastside. Sie hatten sich immer wieder teils blutige Auseinandersetzungen geliefert. (dpa)