Der türkischstämmige Vater will seine drei getöteten Kinder in der Türkei beisetzen. Seine Lebensgefährtin sitzt in U-Haft und bestreitet die Tat.

Dortmund. Die drei in Dortmund getöteten Kinder finden ihre letzte Ruhe in der Türkei. Der türkischstämmige Vater der Kinder wollte Deutschland am Mittwoch mit den Leichen verlassen, teilte die Stadt mit. Das Jugendamt wies indes eine Mitschuld am Tod der Kinder von sich. Es hatte die Familie mehrere Monate lang betreut.

Das zwölf Jahre alte Mädchen und ihre vier und zehn Jahre alten Brüder waren am Freitag einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Tatverdächtig ist die 29 Jahre alte Lebensgefährtin des Vaters. Sie sitzt in Untersuchungshaft und bestreitet die Tat. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte auf Anfrage, es gebe keine neuen Erkenntnisse zum genauen Tathergang.

+++Mord-Verdacht gegen Lebensgefährtin erhärtet sich+++

Wie es vonseiten der Stadt weiter hieß, wird sie dem 41-jährigen Vater in Zukunft weiter hilfreich zur Seite stehen, falls er das wünsche. Das Jugendamt hatte die Familie seit Februar betreut. Damals war dem Jugendhilfedienst mitgeteilt worden, dass der Vater einige Zeit abwesend sein werde. Auf dessen Wunsch habe das Amt die Kinder bei einer Bekannten untergebracht. Wenige Tage später widersprach der Mann den Angaben zufolge der Unterbringung und wollte die Kinder zu Verwandten in die Türkei schicken. „Um den Kindern diesen erneuten Betreuungswechsel in kürzester Zeit zu ersparen, wurden sie vom Jugendamt in Obhut genommen“, hieß es in der Mitteilung der Stadt.

Nach seiner Rückkehr habe der Vater die Kinder von der Bekannten abgeholt. Ein Wohnungsbesuch des Jugendamts habe keinerlei Anzeichen auf eine Gefährdung des Kindeswohls ergeben. „Alle Kinder machten einen altersgemäß entwickelten Eindruck. Die Interaktion zwischen Vater und Kindern war liebevoll. Der Vater zeigte sich kooperativ gegenüber dem Jugendamt“, hieß es. Am 29. Februar wurde dem Vater laut Stadt wieder das alleinige Sorgerecht übertragen.

+++Geschwister starben gewaltsam - Freundin des Vaters in U-Haft+++

Bei einem weiteren Besuch im Mai teilte der 41-Jährige dem Amt mit, dass die Kinder nach dem Ende des Schuljahrs dauerhaft zu Verwandten in die Türkei ziehen sollten. Es habe vonseiten der Schulen und des Kindergartens keine Einwände gegen einen Umzug gegeben. Nach Angaben der Stadt war das der letzte Kontakt mit der Familie. „Aufgrund der Gesamtsituation und des geplanten Umzugs der Kinder in die Türkei gab es keinen Anlass, die Betreuung weiter aufrecht zu erhalten.“ Die Stadt lege Wert auf die Feststellung, dass das Verbrechen nichts mit der Betreuung der Familie durch das Jugendamt zu tun habe.