Einige Wochen nach dem Amoklauf soll wieder Normalität einkehren: Schüler und Lehrer/-Innen aus Winnenden wollen wieder in die Albertville-Schule zurück. Doch noch sind nicht alle Spuren der Tat beseitigt.

Nach dem Amoklauf in der Albertville-Schule in Winnenden wollen die Schüler und Lehrer wieder in das bis jetzt noch geschlossene Schulgebäude zurück und normalen Unterricht abhalten. Das sagte der Leiter des zuständigen Staatlichen Schulamts in Backnang, Wolfgang Riefler, den "Stuttgarter Nachrichten" unter Verweis auf die Schulrektorin Astrid Hahn. "Frau Hahn sagte mir: Die Schüler und die Lehrer wollen wieder zurück."

Bis jetzt waren die 580 Schülerinnen und Schüler auf mehrere Schulen in der Umgebung verteilt worden. Wie eine Sprecherin der Stadt Winnenden mitteilte, ist noch unklar wann die Schule wieder geöffnet werden kann wenn auch die Polizei das Gebäude bereits freigegeben hat. Die Spuren der grausamen Tat sind allerdings noch nicht komplett beseitigt worden.

Wann der Betrieb in der Albertville-Schule wieder aufgenommen wird muss noch in einem Gespräch mit allen Beteiligten geklärt werden. "Da sind Schüler und Eltern gefragt, aber auch Psychologen und das Kultusministerium", sagte die Sprecherin. Zeit, darüber nachzudenken, hatte man bis zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Der ehemalige Schüler Tim K. war am 11. März in der Schule mit einer Pistole, die er von seinem Vater gestohlen hatte, Amok gelaufen. Bei dieser grausamen Tat wurden acht Schülerinnen und Schüler sowie drei Lehrerinnen erschossen. Auf seiner Flucht erschoss er drei Passanten und anschließend tötete er sich selbst.

Nach dem Amoklauf hatte es zahlreiche Trittbrettfahrer gegeben. Laut Angaben des Innenministeriums gab es knapp 300 Hinweise auf Amokdrohungen. Schon nach dem Amoklauf in Emsdetten im 2006 hatte es fast 900 Hinweise gegeben. Heute Morgen haben sich zwei Schüler aus Schwalmtal-Waldniel wegen einem schlechten Scherz eine menge Ärger eingefangen. Die beiden Jugendlichen hatten im Schulbus erzählt, mit einer Pistole in der Schule für Aufregung zu sorgen. Dies hörte eine Zwölfjährige, womit bei der Schule ein Großeinsatz ausgelöst wurde. Wie die Polizei in Viersen mitteilte, rückten auch Polizei-Spezialeinheiten aus.