Im Geburtsort da Vincis hängt die Mona Lisa in einer unbekannteren, dafür offenherzigeren Version. Auch wenn nicht zweifelsfrei bewiesen ist, dass die Topless-Lady wirklich von Leonardo stammt, gleicht sie doch verblüffend der prominenten “Gioconda“ in Öl.

Die nackte Wahrheit ist meistens nackt, aber nicht zwangsläufig die Wahrheit. Für Prominente wie Britney Spears oder Kylie Minogue ist es längst Routine: ein Nacktbild im Internet, Lächeln stimmt, Busen nicht. Man könnte, bei großzügiger Auslegung des Begriffs, vielleicht behaupten: künstlerische Freiheit, das Ganze.

Ähnliches begegnet nun dem Betrachter eines Bildnisses, das seit Kurzem im "Museo Ideale Leonardo da Vinci" zu sehen ist: künstlerische Freizügigkeit. Der Silberblick und das Lächeln - seltsam vertraut. Die Oberweite - Moment mal, Oberweite ?! Allerdings. Im Geburtsort Leonardo da Vincis hängt die Mona Lisa jetzt in einer unbekannteren, dafür offenherzigeren Version. Auch wenn nicht zweifelsfrei bewiesen ist, dass die Topless-Lady wirklich von Leonardo stammt, gleicht sie doch verblüffend der prominenten "Gioconda" in Öl.

Und was wurde der (und ihrem vagen Lächeln) nicht schon alles unterstellt: Muskelschwund, Schizophrenie, allgemeine Blödheit. Exhibitionismus bislang weniger. Allerdings weiß keiner, warum Da Vinci das Bild weder signiert noch datiert hat. Schamgefühl? Nicht einmal den Namen seines berühmtesten Models prägte der Meister selbst, sondern, im 16. Jahrhundert, der italienische Kunsthistoriker Giorgio Vasari: "Monna Lisa", wobei "Monna" für Madonna steht - also für Frau. Etwaige Zweifel zumindest an dieser nackten Wahrheit wären mit dem erweiterten Ausschnitt dann wohl ausgeräumt.