In einem Freibad in Sachsen starb ein neun Jahre altes Mädchen durch einen Blitzschlag. Wetterdienst rechnet mit weiteren Gewittern.

Heidenau/Laußnitz. Ausläufer des Tiefs "Mina" wirbeln an deisem Wochenende weite Teile Deutschlands durcheinander. Besonders betroffen sind der Süden und Osten des Landes. In Sachsen starben ein Mädchen nach einem Blitzeinschlag und ein Autofahrer durch einen umgestürzten Baum. Auf diese Weise wurde auch in Lüneburg eine Fahrradfahrerin getötet. Insegsamt gab es bei bundesweiten Unweiten mindestens 20 Verletzte.

Für Teile des ostsächsischen Landkreises Görlitz gilt nach heftigen Regenfällen seit Sonnabendvormittag Katastrophenalarm. Betroffen seien Gebiete um die Flüsse Schwarzer und Weißer Schöps, teilte eine Sprecherin des Landratsamtes am mit. In Kemnitz bei Bernstadt wurden mehrere Häuser evakuiert, zehn Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Das Wasser habe auch in den Ortschaften Sohland am Rotstein, Meuselwitz, Döbschütz, Nieder Seifersdorf, Jänkendorf, Markersdorf, Schöpstal und Kodersdorf erhebliche Schäden angerichtet, hieß es weiter. Mehrere Straßen seien gesperrt worden, darunter etwa die Ab- und Auffahrt Niederseifersdorf auf die Autobahn A 4.

Blitz tötet neunjähriges Mädchen

In Heidenau bei Dresden wurde ein neunjähriges Mädchen am frühen Freitagabend von einem Blitz erschlagen. Das getötete Mädchen hielt sich in unmittelbarer Nähe eines Baums auf, der vom Blitz getroffen wurde, teilte die Polizei in Dresden mit. Das Unglück hatte sich auf dem Gelände eines Schwimmbades ereignet. Nach ersten Erkenntnissen wurden die Kinder aufgrund eines Gewitters hereingerufen. Die Neunjährige lief an einer Birke vorbei, als der Blitz in den Baum einschlug und dann auf das Kind überging, wie ein Sprecher der Polizei am Sonnabendmorgen erklärte. Weitere Opfer habe es nicht gegeben.

Jedes Jahr werden in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) 40 bis 50 Menschen direkt oder indirekt von einem Blitz getroffen, einige von ihnen tödlich. Bereits vor gut einer Woche waren im hessischen Korbach vier Frauen durch den Blitzeinschlag auf einem Golfplatz getötet worden.

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Nördlich der sächsischen Landeshauptstadt fielen in einem Waldgebiet bei Laußnitz etliche Bäume um. Einer traf auf der Bundesstraße 97 den Wagen eines 23-Jährigen. Der junge Mann wurde dabei tödlich verletzt. In Lüneburg starb eine 47 Jahre alte Frau , nachdem sie auf dem Fahrrad in einem Wald von einem morschen Baum getroffen wurde. Ob der Baum durch das etwa eine Stunde zuvor wütende Gewitter mit Starkregen umgekippt ist, wusste die Polizei in Lüneburg zunächst allerdings nicht. Rund 47 Einsatzkräfte aus vier Ortsfeuerwehren rückten dort aus. Nach Angaben der Polizei war dies am Freitag der einzige Einsatz dieser Art.

Wetterdienst rechnet mit weiteren Gewittern

Vor allem der Osten und Süden Deutschlands wurde von den Ausläufern des Tiefs "Mina“ heimgesucht. Sintflutartige Regenfälle bedeuteten überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und viel Arbeit für die Feuerwehr.

Glück im Unglück hatten 15 Bergsteiger im Berchtesgadener Land. Ein Blitz streifte die Wandergruppe am Freitag. Dabei wurden 15 Menschen verletzt, unter ihnen ein zehnjähriger Junge. Für 13 von ihnen endete die Wanderung im Krankenhaus. Zu der Gruppe gehörten auch Soldaten aus den Niederlanden.

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Auch in Berlin und Brandenburg richteten heftiger Regen und Gewitter einige Schäden an. In Rietz-Neuendorf (Landkreis Oder-Spree) schlug der Blitz in ein Einfamilienhaus ein und verursachte einen Brand. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei aber niemand. Die Feuerwehr in Berlin registrierte am Sonnabendmorgen kurzzeitig mehr Einsätze als sonst. Dabei handelte es sich meist um vollgelaufene Keller oder umgestürzte Bäume.

Bereits am vergangenen Wochenende waren schwere Unwetter über die Hauptstadtregion hinweg gezogen. Allein in Berlin musste die Feuerwehr in der Nacht zu Sonntag deshalb 262 Mal ausrücken.

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Für Sonnabend rechnete der Deutsche Wetterdienst wieder mit Regen und Gewittern. Die Niederschläge sollten allerdings nicht so stark sein, wie in den vergangenen Tagen, erklärte ein Meteorologe am Sonnabendmorgen.

Mit Material von dpa