Das Mädchen war mit anderen Kindern in einem Freibad in der Nähe von Dresden unter einen Baum geflüchtet, als dort der Blitz einschlug.

Heidenau/Laußnitz. Bei heftigen Unwettern in Sachsen sind am Freitag zwei Menschen ums Leben gekommen. In Heidenau bei Dresden wurde ein neunjähriges Mädchen am frühen Freitagabend von einem Blitz erschlagen. In Laußnitz (Landkreis Bautzen) stürzte ein Baum auf das Auto eines 23-Jährigen und verletzte diesen tödlich.

Das getötete Mädchen in Heidenau hielt sich in unmittelbarer Nähe eines Baums auf, der vom Blitz getroffen wurde, teilte die Polizei in Dresden mit. Das Unglück hatte sich auf dem Gelände eines Schwimmbades ereignet. Nach ersten Erkenntnissen wurden die Kinder aufgrund eines Gewitters hereingerufen. Die Neunjährige lief an einer Birke vorbei, als der Blitz in den Baum einschlug und dann auf das Kind überging, wie ein Sprecher der Polizei am Sonnabendmorgen erklärte. Weitere Opfer habe es nicht gegeben.

Jedes Jahr werden in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) 40 bis 50 Menschen direkt oder indirekt von einem Blitz getroffen, einige von ihnen tödlich. Bereits vor gut einer Woche waren im hessischen Korbach vier Frauen durch den Blitzeinschlag auf einem Golfplatz getötet worden.

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In einem Waldgebiet zwischen Laußnitz und Ottendorf-Okrilla fielen etliche Bäume um. Einer traf auf der Bundesstraße 97 bei Laußnitz den Wagen des 23-Jährigen. Der junge Mann wurde dabei tödlich verletzt. Als ein weiterer Baum auf einen anderen Wagen prallte wurden die beiden Insassen leicht verletzt. Die B97 wurde gesperrt, weil weitere Bäume umfallen könnten, erklärte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. Die Straße sollte frühestens am Sonnabendmittag wieder freigegeben werden.

Wetterdienst rechnet mit weiteren Gewittern

Vor allem der Osten und Süden Deutschlands wurde von den Ausläufern des Tiefs "Mina“ heimgesucht. Sintflutartige Regenfälle bedeuteten überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und viel Arbeit für die Feuerwehr.

Glück im Unglück hatten 15 Bergsteiger im Berchtesgadener Land. Ein Blitz streifte die Wandergruppe am Freitag. Dabei wurden 15 Menschen verletzt, unter ihnen ein zehnjähriger Junge. Für 13 von ihnen endete die Wanderung im Krankenhaus. Zu der Gruppe gehörten auch Soldaten aus den Niederlanden.

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Auch in Berlin und Brandenburg richteten heftiger Regen und Gewitter einige Schäden an. In Rietz-Neuendorf (Landkreis Oder-Spree) schlug der Blitz in ein Einfamilienhaus ein und verursachte einen Brand. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei aber niemand. Die Feuerwehr in Berlin registrierte am Sonnabendmorgen kurzzeitig mehr Einsätze als sonst. Dabei handelte es sich meist um vollgelaufene Keller oder umgestürzte Bäume.

In Lüneburg starb eine Frau , nachdem sie auf dem Fahrrad in einem Wald von einem morschen Baum getroffen wurde. Ob der Baum durch das etwa eine Stunde zuvor wütende Gewitter mit Starkregen umgekippt ist, wusste die Polizei in Lüneburg zunächst allerdings nicht. Rund 47 Einsatzkräfte aus vier Ortsfeuerwehren rückten dort aus. Nach Angaben der Polizei war dies am Freitag der einzige Einsatz dieser Art.

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Für Sonnabend rechnete der Deutsche Wetterdienst wieder mit Regen und Gewittern. Die Niederschläge sollten allerdings nicht so stark sein, wie in den vergangenen Tagen, erklärte ein Meteorologe am Sonnabendmorgen.

Mit Material von dpa