Augsburg. Die Ermittler verkündeten am Freitag im Augsburger Polizistenmord den entscheidenden Fahndungserfolg, doch die beiden Verhafteten streiten die Tat bislang offenbar ab. Die Beamten sprachen von zahlreichen Indizien und einem DNA-Treffer, der den dringenden Tatverdacht gegen die beiden 56 und 58 Jahre alten Brüder untermauert. Der jüngere der beiden Verdächtigen sei zudem bereits wegen eines Polizistenmordes im Jahr 1975 zu lebenslanger Haft verurteilt und nach 19 Jahren entlassen worden.

"Wir sind jetzt am Anfang", sagte Klaus Bayerl, Leiter der Sonderkommission "Spickel", mit Blick auf die Beweisführung. Bisher hätten alle Beteiligten äußerst konspirativ ermittelt. Gegen den bereits verurteilten Polizistenmörder bestand demnach von Beginn an ein Verdacht. Ausschlag gaben zuletzt Beobachtungen zweier Ermittler.

Sollte sich der Tatverdacht gegen den 56-Jährigen erhärten, dürfe er nie wieder auf freien Fuß kommen, forderten übereinstimmend Justizministerin Beate Merk und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) in Augsburg. Herrmann bestätigte, dass am Morgen gegen beide Männer Haftbefehle ergangen seien.

Die Brüder sollen am 28. Oktober nach einer Verfolgungsjagd einen 41 Jahre alten Polizisten erschossen und dessen Kollegin verletzt haben. Sie ist bis heute dienstunfähig. Die Staatsanwaltschaft geht von einer Verdeckungstat aus. Offenbar wollten die Verdächtigen ein Verbrechen vertuschen.