“Weihnachten wird unterm Baum entschieden“: So lautet die aktuelle Weihnachtskampagne von Media Markt. Doch nicht alle sind dieser Meinung.

Bonn. Die aktuelle Weihnachtskampagne von Media Markt stößt auf Kritik im Internet. Eine vor wenigen Tagen von der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Bayern gestartete Protestinitiative im Sozialnetzwerk Facebook fand bis Donnerstag rund 15.000 Unterstützer. Die KLJB stößt sich vor allem an dem Slogan des Elektroriesen „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“. Der Spruch suggeriere, dass es an Weihnachten nur um Geschenke gehe, so die Gründerin der Facebook-Gruppe Melanie Zink. Mit ihrer Gegeninitiative „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“ wolle sie stattdessen verdeutlichen, dass im Mittelpunkt des Festes für Christen die Menschwerdung Jesu stehe. Von dem Echo auf ihre Aktion zeigte sich Zink überrascht. Sie habe nicht geahnt, dass sie „eine solche Lawine“ lostrete.

Eine Media-Markt-Sprecherin wies auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) die Kritik zurück. „Es liegt uns fern, eine Werbung zu veröffentlichen, in der religiöse Symbole oder Glaubensinhalte herabgewürdigt werden.“ Dem Unternehmen sei bewusst, so die Sprecherin weiter, das Weihnachtsbaum und ein gefüllter Gabentisch nichts mit den religiösen Ursprüngen des Festes zu tun hätten. „Weihnachten ist im christlichen Verständnis das Fest der Liebe und Freude, und wir pflichten jedem Kritiker bei, dass dies in keiner Weise nur durch das Schenken von Präsenten ermöglicht wird.“ Dennoch gehörten sowohl der Baum als auch die Päckchen in vielen Familien zu festen Bestandteilen der Festtage. „Dass wir diesen Aspekt in unserer Werbung aufgreifen, bedeutet jedoch nicht, dass wir der Meinung wären, Weihnachten sei darauf zu reduzieren.“

Auf die Frage, ob das Unternehmen Konsequenzen aus dem Protest ziehen wolle, äußerte sich die Sprecherin nicht. Die KLJB will mit ihrer Initiative laut eigenen Angaben nicht zu einen Boykott der Firma aufrufen. Jeder Einzelne müsse selbst entscheiden, wo er einkaufe, so die Gründerin der Facebook-Gruppe Zink. Dem Internetportal katholisch.de sagte die Pastoralreferentin aus dem Erzbistum Bamberg, sie gehe nicht davon aus, dass Media Markt die Werbung stoppen werde. „Dafür müsste noch mehr, auch von offizieller, kirchlicher Seite geschehen.“