Die in Oberbayern flüchtige Kuh Yvonne darf nicht abgeschossen werden. Das Tier stelle momentan keine akute Gefährdung für den Straßenverkehr dar.

Mühldorf am Inn. Die Fans der ausgebüxten Yvonne müssen nicht mehr den Abschuss ihrer Lieblingskuh fürchten. Das Landratsamt in Mühldorf am Inn hat die Abschussgenehmigung am Freitag endgültig aufgehoben. Die Behörde erlaube es lediglich drei Experten, der Kuh einen Schuss mit dem Betäubungsgewehr zu versetzen, teilte eine Sprecherin mit. Schon seit Wochen streunt Yvonne durch die Gegend nahe Zangberg in Oberbayern.

Da das Tier vor einigen Wochen mehrmals eine Staatsstraße gekreuzt hatte und vor ein Auto gelaufen war, erteilte das Landratsamt die Abschussgenehmigung - „um den Straßenverkehr zu sichern“. Vor zwei Wochen war die Erlaubnis zum Abschuss dann ausgesetzt worden.

Vertreter des Gnadenhofs Aiderbichl versuchen seitdem, die Kuh mit öffentlichkeitswirksamen Aufwand einzufangen - bislang allerdings vergeblich. Das Landratsamt bat nun, „die Kuh möglichst in Ruhe zu ihrem gewohnten Tagesrhythmus kommen zu lassen“.

Neun Tiere in Unterfranken ausgebüxt

Während in Oberbayern also mit großem Aufwand und unter großem öffentlichen Interesse nach Kuh Yvonne gesucht wird, sind im Landkreis Aschaffenburg gleich neun Rindviecher ausgebüxt: Vier Kühe, vier Kälber und ein Bulle sind bereits am Donnerstag vergangener Woche aus ihrer Weide in Schöllkrippen entflohen - und seitdem in der Gegend unterwegs. „Sie sind schon öfter gesehen worden. Aber sie sind eben gut zu Fuß“, sagte Roland Dölger, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Alzenau, am Freitag. Gesucht werde zwar auch nach den Tieren - aber längst nicht so aufwendig wie im Fall Yvonne. Zuständig seien offiziell der Viehhalter und das kommunale Ordnungsamt. (dpa)