Yvonne auf der Flucht: Das entlaufene Tier könnte bald zum Abschuss freigegeben werden. Doch Hinduisten protestieren, für sie ist die Kuh heilig.

Berlin/Zangberg. Hinduisten warnen vor einem Abschuss der in Oberbayern flüchtigen Kuh Yvonne. "Ein Lebewesen hat das Recht zu leben", mahnte Avnish Kumar Lugani, Präsident des Berliner Sri Ganesha Hindu Tempels, am Montag auf Anfrage in Berlin. Zwar müsse man die Kuh einfangen, ein Abschuss sei aber nicht gerechtfertigt. "Man muss es weiter versuchen", sagte er mit Blick auf die bisher gescheiterten Fangversuche. Die Kuh sei "kein Tiger oder Löwe" und stelle keine Gefahr dar.

Bereits vergangene Woche hatte Medienberichten zufolge der prominente amerikanische Hindu-Priester Rajan Zed die Abschussverordnung kritisiert. Die Kuh ist im Hinduismus ein heiliges Tier.

Hoffnung: Hitze könnte Yvonne aus dem Wald locken

Der Suchtrupp hat jetzt die Hoffnung, die momentane Hitze in Oberbayern könnte die wochenlange Flucht der entlaufenen Kuh Yvonne beenden. Weil sie großen Durst habe, müsse sie den Wald zur Wassersuche möglicherweise noch bei Tageslicht verlassen, sagte der Leiter des Suchtrupps, Hans Wintersteller, am Montag auf Anfrage in Zangberg. Das würde die Arbeit des Suchtrupps deutlich erleichtern.

Bereits am Sonntagabend war die Kuh gesichtet worden. Trotzdem gelang es nicht, sie zu betäuben. Bis jetzt hatte die Kuh ihr Waldversteck im Landkreis Mühldorf am Inn fast nur nachts verlassen. Der Einsatz von Lampen bei Dunkelheit sei aber nicht möglich, weil die Kuh dann sofort die Flucht ergreifen würde, erläuterte Wintersteller. (dapd)