Die Attacke auf einen Handwerker im U-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin löste Entsetzen aus. Der Täter hat sich nun schriftlich entschuldigt.

Berlin. Der 29-Jährige, der bei einer brutalen Gewaltattacke auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin schwer verletzt wurde, will eine Entschuldigung des Täters nicht annehmen. Der geständige Gymnasiast habe sich in einem Brief an das Opfer gewandt, sagte Opferbeistand Thomas Kämmer der Nachrichtenagentur dpa. Der Jurist bewertete dies jedoch als reine Prozesstaktik. „Der menschenverachtende Vernichtungswille sei nicht durch eine verlogene Entschuldigung zu relativieren“, sagte Kämmer.

Am kommenden Dienstag (23.) beginnt der auf sechs Tage terminierte Prozess gegen den mutmaßlichen Schläger. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 18-jährigen Schüler versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Ein gleichaltriger Mitangeklagter muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung vor einer Jugendkammer des Berliner Landgerichts verantworten.

Der Fall hatte die Bevölkerung schockiert. Die brutale Attacke am Ostersonnabend auf dem Bahnsteig der Linie 6 wurde per Video aufgezeichnet. Zu sehen waren immer wieder Tritte gegen den Kopf des am Boden liegenden Handwerkers. Der 29-Jährige erlitt ein Schädelhirntrauma und einen Nasenbeinbruch.

Nach Angaben von Opfervertreter Kämmer leidet der Mann bis heute an den Folgen des Überfalls. Der Jurist bewertet den Angriff als versuchten Mord. „Das Ziel des Täters war Gewalt um jeden Preis, auch um den Preis des Todes“, argumentierte der Jurist. Verteidiger Alexander Sättele wollte keine Stellungnahme abgeben. „Wir sprechen im Gerichtssaal“, sagte der Anwalt nur.