Nach offiziellen Angaben kamen bei dem heftigen Beben der Stärke 6,8 in Birma mindestens 74 Menschen ums Leben. In Thailand starb eine Frau.

Rangun/Bangkok. Ein starkes Erdbeben im Nordosten Birmas hat mehr als 70 Menschen das Leben gekostet. Der Erdstoß hatte nach Angaben des Geologischen Dienstes der USA die Stärke 6,8. Sein Zentrum lag nördlich der Ortschaft Tachileik in den Bergen entlang der Grenze zu Thailand. Sogar in den hunderte Kilometer entfernten Hauptstädten von Thailand und Vietnam, Bangkok und Hanoi, war er zu spüren. Wegen schlechter Kommunikationsverbindungen in dem Gebiet wurde befürchtet, dass die Zahl der Toten noch höher liegen könnte.

Der staatliche Rundfunk berichtete am Freitag von 74 Toten und 111 Verletzten. 244 Häuser, 14 buddhistische Klöster und neun Regierungsgebäude seien beschädigt worden. Ein Vertreter des Welternährungsprogramms (WFP) sagte, im Dorf Mong Lin nahe Tachileik gebe es viele Opfer und schwere Sachschäden. Der staatliche Rundfunk meldete dort 29 Tote und 16 Verletzte. Ein zweiter UN-Vertreter erklärte, die Menschen in den betroffenen Gebieten würden so rasch wie möglich mit Medikamenten versorgt werden.

Die staatliche Zeitung "New Light of Myanmar" schrieb, in Tachileik seien zwei Menschen ums Leben gekommen, darunter ein vier Jahre alter Junge. Sechs Menschen seien verletzt worden. Im Dorf Tarlay seien 15 Häuser eingestürzt. Ein kleines Krankenhaus dort wurde nach UN-Angaben teilweise beschädigt, ebenso eine Brücke. Der Zugang nach Tarlay war dadurch erschwert.

Dutzende Verletzte in Thailand

In Chiang Rai in Nordthailand wurde eine Frau von einer einstürzenden Mauer erschlagen, berichteten Lokalmedien. In Chiang Mai war das Beben auch deutlich zu spüren, berichtete die Zeitung „Nation“. Zahlreiche Touristen seien auf die Straße gelaufen und hätten nicht in die Hotels zurückkehren wollen. Die Notdienste wurdenin Alarmbereitschaft versetzt. Auch in Bangkok spürten einige Bewohner in Hochhäusern das Beben. In der nordthailändischen Region um Mae Hong Son fiel nach Angaben von Lokalmedien teilweise der Strom aus, in Chiang Mai waren die Mobilfunknetze zeitweise gestört.

Birma gehört zu den ärmsten Ländern Asiens. Die herrschende Militärjunta verfolgt im Fall von Naturkatastrophen eine äußerst restriktive Informationspolitik. Nach dem verheerenden Zyklon "Nargis! mit 130.000 Toten 2008 hatte die Junta zunächst internationalen Hilfsorganisationen den Zugang zum Katastrophengebiet verweigert und damit scharfe Kritik aus aller Welt auf sich gezogen.