In Asien hat es wieder ein Erdbeben gegeben. Bei den Erdstößen der Stärke 6,8 starben zahlreiche Menschen. Die Region ist abgelegen.

Rangun/Bangkok. Immer mehr Tote bei einem Erdbeben in Birma: Nach neuesten offiziellen Angaben kamen bei dem heftigen Beben der Stärke 6,8 in Birma mindestens 50 Menschen ums Leben. In Thailand kam ein Mensch ums Leben. „Nach unseren Informationen aus der Region war die Stadt Tali am schlimmsten betroffen“, sagte ein Regierungsbeamter des Militärregimes am Freitag in der Hafenstadt Rangun. Die Region im Nordwesten des Landes ist abgelegen und die Informationen fließen nur spärlich. In Tali seien wenigstens 100 Häuser eingestürzt oder beschädigt worden, sagte der Beamte. Die Stadt liegt etwa 25 Kilometer nördlich der Grenzstadt Tachileik zu Thailand. Viele Verletzte wurden nach Berichten von Augenzeugen in das Krankenhaus der Stadt gebracht. Das Beben hat am Donnerstagabend (Ortszeit) die Grenzregion von Birma, Thailand und Laos erschüttert. In Chiang Rai in Nordthailand wurde eine Frau von einer einstürzenden Mauer erschlagen, berichteten Lokalmedien. In Chiang Mai war das Beben auch deutlich zu spüren, berichtete die Zeitung „Nation“. Zahlreiche Touristen seien auf die Straße gelaufen und hätten nicht in die Hotels zurückkehren wollen. Die Notdienste wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Auch in Bangkok spürten einige Bewohner in Hochhäusern das Beben. In der nordthailändischen Region um Mae Hong Son fiel nach Angaben von Lokalmedien teilweise der Strom aus, in Chiang Mai waren die Mobilfunknetze zeitweise gestört. (dpa)

Lesen Sie hier die aktuellen Ergebnisse des Erdbebens und der Atomkatastrophe in Fukushima. Hier ein Überblick der Geschehnisse vom Donnerstag:

17.55 Uhr: Die Deutsche Lufthansa nimmt ihre nach den Naturkatastrophen in Japan unterbrochenen Flüge nach Tokio wieder auf. „Seit heute fliegen wir wieder sowohl von Frankfurt als auch von München einmal täglich nach Tokio-Narita, sagte ein Firmensprecher am Donnerstag. Auf dem Hin- und Rückflug machen die Maschinen Zwischenstopps in Südkorea, wo die Besatzungen ausgetauscht werden. Damit wird vermieden, dass die Besatzungsmitglieder einen längeren Aufenthalt in Japan haben.

14.48 Uhr: Die Strahlenbelastung im Meer nahe dem japanischen Krisenmeiler Fukushima Eins steigt weiter. Wie der Stromkonzern Tepco am Donnerstag mitteilte, wurden im Meer in der Nähe der Abflussrohre der Reaktorblöcke 1 bis 4 etwa um das 150-fach erhöhte Werte von radioaktivem Jod-131 gemessen. Dies sei die höchste Belastung, die bis jetzt im Meer gemessen wurde, hieß es.

14.02 Uhr: Auch außerhalb der Sicherheitszone um das Atom-Wrack in Fukushima könnte nach Schätzungen der Regierung stark erhöhte radioaktive Strahlung auftreten. An manchen Orten, die weiter als 30 Kilometer von dem Kraftwerk entfernt seien, könnte die Strahlung zeitweise womöglich bei mehr als 100 Millisievert pro Stunde liegen, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwoch. Er bezog sich auf eine Computerprognose.

12.26 Uhr: Trotz des Unfalls gehen die Arbeiten in Fukushima weiter. Ziel ist es, das Pump- und Kühlsystem der beschädigten Reaktoren zu reparieren. Die Einsatzkräfte wollen die Überhitzung der Reaktoren weiter auch mit Meerwasser stoppen. Doch das könnte künftige Risiken bergen: Ein Experte in den USA warnte vor einer Salzverkrustung der Brennstäbe. Das würde ihre Kühlung blockieren. Des Weiteren stieg weißer Dampf über den Blöcken 1, 2 und 4 auf. Es sei das erste Mal, dass dies auch bei Block 1 beobachtet werde, berichtete der Sender NHK. Dort habe sich die Lage aber stabilisiert, sagte Nishiyama von der Atomsicherheitsbehörde. Im Kontrollraum brenne inzwischen wieder Licht. Im Block 1 sei die Temperatur wieder deutlich gesunken, nachdem sie zeitweise auf 400 Grad geklettert war. Allerdings stieg in dem Reaktor der Druck. Deswegen konnte weniger Meerwasser als geplant zur Kühlung von außen eingeleitet werden, sagte Nishiyama. Das Abklingbecken der Brennstäbe von Block 4 wurde für mehrere Stunden von außen mit Wasser gekühlt.

Unterdessen traten auch in dem bisher unkritischen Block 5 Probleme auf. Auch dort ist nun das Pumpsystem des Reaktors nach Angaben der NISA defekt. Die Kühlung sei ausgefallen. Die Situation sei momentan stabil, es müsse aber mit steigenden Temperaturen sowohl im Reaktor als auch im Abklingbecken gerechnet werden. Es sei geplant, die Pumpe möglichst bald zu reparieren. Nähere Informationen gab es dazu aber nicht.

11.06 Uhr: Im Problemreaktor 3 in Fukushima sind einige Arbeiter abgezogen worden. Zuvor hatten dort drei Männer eine sehr hohe Strahlendosis abbekommen. Die Betreiberfirma Tepco habe Arbeiter im Erdgeschoss und Untergeschoss des Reaktors angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen.

9.45 Uhr: Ein schweres Nachbeben der Stärke 6,1 hat am Donnerstag die Krisenregion in Japan erschüttert. Das Zentrum lag etwa 150 Kilometer nordöstlich der Hafenstadt Sendai.

8.12 Uhr: Im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi sind drei Einsatzkräfte verstrahlt worden. Zwei Arbeiter seien dabei verletzt und zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert worden, teilte ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde, Fumio Matsuda mit. Die Füße der Arbeiter seien mit radioaktiven Elementen in Berührung gekommen. Zu dem Unfall kam es, als die Einsatzkräfte Stromkabel im Reaktorblock 3 verlegten. Die Arbeiter seien Strahlungswerten von 180 Millisievert ausgesetzt gewesen, sagte Matsuda. Die japanische Regierung hatte den Maximalwert für Arbeiter in dem beschädigten Atomkraftwerk kürzlich auf 250 Millisievert erhöht. Seit dem atomaren Zwischenfall wurden in Fukushima-Daiichi rund zwei Dutzend Menschen verletzt.

7.11 Uhr: Am AKW Fukushima sind der Atomsicherheitsbehörde zufolge drei Mitarbeiter durch radioaktive Strahlung verletzt worden.

5.20 Uhr: In der japanischen Hauptstadt Tokio ist die Belastung des Leitungswassers mit radioaktivem Jod wieder unter den für Säuglinge festgelegten Grenzwert gesunken. Dies meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Am Vortag hatten die Behörden deutlich erhöhte Werte registriert und daraufhin empfohlen, Kinder unter zwölf Monaten kein Leitungswasser trinken zu lassen. In den Geschäften war kaum noch abgefülltes Wasser in Flaschen zu bekommen.

03.14 Uhr: Auch in einer Nachbarregion zu Tokio ist das Trinkwasser verstrahlt. In einer Wasseraufbereitungsanlage in Kawaguchi seien erhöhte Werte festgestellt worden, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. Demnach überschreitet die Strahlung mit 120 Becquerel an radioaktivem Jod leicht die für Säuglinge erlassenen Grenzwerte. In Tokio wurden am Mittwoch im Wasser 210 Becquerel festgestellt. Die Behörden riefen dazu auf, Leitungswasser nicht mehr für Babys zu benutzen.

03.09 Uhr: Nach Australien setzt auch Singapur die Einfuhr von Milch und Fleisch aus dem Gebiet der japanischen Unkglücksreaktoren aus. Zudem dürfen Obst, Gemüse und Meeresfrüchte aus der Region nicht mehr importiert werden, wie die Lebensmittelaufsicht mitteilt.

01.38 Uhr: Nach einer fast eintägigen Pause werden die Arbeiten am Unglücksreaktor Fukushima 3 wieder aufgenommen. Die Ingenieure seien auf das Gelände zurückgekehrt, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Die Arbeiten waren ausgesetzt worden, nachdem am Mittwochnachmmittag (Ortszeit) schwarzer Rauch aus dem Reaktor aufgestiegen war.

01.10 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 4,9 erschüttert den Osten Japans. Es lägen zunächst keine Berichte über Schäden vor, berichtet der Fernsehsender NHK am Donnerstag. Auch warnen die Behörden demnach nicht vor einer nachfolgenden Flutwelle. Seit dem Beben der Stärke 9,0 und dem nachfolgenden Tsunami vor mehr als einer Woche wird das Gebiet immer wieder von Nachbeben erfasst.

01.07 Uhr: Australien erlässt Einführbeschränkungen für Lebensmittel aus der Region Fukushima. Die Entscheidung sei eine Vorsichtsmaßnahme und stehe im Einklang dem internationalen Vorgehen, erklärt die australische Nahrungsmittelaufsicht FSANZ am Donnerstag auf ihrer Website. Die Beschränkungen gelten demnach für Produkte aus den japanischen Präfekturen Fukushima, Gunma, Ibaraki und Tochigi und betreffen Milch und Milcherzeugnisse, frisches Obst und Gemüse, Algen und Meeresfrüchte.