Im Laufe seiner Karriere schuf Steven Soderbergh Filme wie “Traffic“ oder “Out of Sight“. Doch der Regisseur möchte sich nun anderen Dingen widmen.

New York. Filmemacher Steven Soderbergh (48) hat keine Lust mehr: Der Regisseur und Oscar-Preisträger will sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen. Er werde noch zwei weitere Filme drehen - „Liberace“ mit Matt Damon und Michael Douglas sowie „Man From U.N.C.L.E.“ mit George Clooney -, sagte Soderbergh nach Informationen des Branchenblatts „The Hollywood Reporter“ in einem Radiointerview. Danach solle Schluss sein. „Wenn man an den Punkt kommt, an dem man sich denkt: Wenn ich noch einmal in einen Van steigen muss, um ein Filmset zu begutachten, dann erschieße ich mich, ist es an der Zeit, jemand anderen in den Van steigen zu lassen, der das immer noch aufregend findet“, erklärte Soderbergh seine Entscheidung. Es sei jetzt einfach an der Zeit.

Er habe angefangen, ernsthaft über eine Veränderung nachzudenken, als er gemerkt habe, „ich habe diese Kameraeinstellung schon mal gehabt, ich habe eine Szene genau darüber schon mal gedreht“, sagte der 48-Jährige weiter.

Schauspieler Matt Damon hatte bereits im Dezember in einem Interview angekündigt, dass Soderbergh dem Filmgeschäft den Rücken kehren werde. Laut Damon will der Regisseur sich als Maler oder Fotograf versuchen. Auch Soderbergh selbst hatte bereits 2009 angedeutet, dass er mit 51 Jahren und nach einem Vierteljahrhundert im Kinogeschäft aussteigen wolle.

Der Regisseur wurde 2001 für das Drogendrama „Traffic“ mit einem Oscar ausgezeichnet. Im selben Jahr war er auch mit „Erin Brokovich“ nominiert.

Soderbergh war vor gut 20 Jahren mit „Sex, Lügen und Videos“ auf dem Sundance Film Festival der Durchbruch gelungen. Der Erfolg des Dramas hatte maßgeblich zum kommerziellen Aufstieg des Independentkinos in den USA beigetragen. Neben großen Produktionen wie der „Ocean's“-Trilogie hat Soderbergh auch experimentelle Projekte verfolgt, darunter den mit digitaler Videokamera aufgenommenen Film „Voll frontal“.