Der anhaltende Regen in Rio de Janeiro hat die Karnevalisten nicht vom Feiern abgehalten. Millionen begleiteten die berühmten Sambaschulen.

Rio de Janeiro. Trotz Regenwetters haben Millionen Karnevalisten in Rio de Janeiro den Abschluss der Parade der besten Sambaschulen gefeiert. Die letzten sechs von zwölf Schulen defilierten in der Nacht zu Dienstag im Sambodrom in der brasilianischen Metropole, um ihre Prunkwagen und phantasievollen Kostüme zu präsentieren. Die Sambaschulen konkurrieren um den Titel „Champion des Karnevals“, der am Mittwoch vergeben wird.

Besonders bejubelt wurde die Schule Grande Rio, deren Werkstätten bei einem Feuer Anfang Februar zerstört worden waren. Innerhalb eines Monats hatten die Mitarbeiter nun Wagen und Kostüme gebaut und genäht - normalerweise haben sie dafür ein Jahr Zeit. „Grande Rio ist der große Vogel Phönix in Rios Karneval“, erklärte Musikdirektor Dudu Azevedo auf der Nachrichtenwebsite r7. „Entschlossener denn je sind wir aus der Asche auferstanden.“

Am Wettbewerb nahm Grande Rio mit seinen hastig hergestellten Hexen- und Werwolfkostümen dieses Jahr nicht teil, um die Schule nicht zu benachteiligen. Möglicherweise hätte ihr bei der Bewertung der Umzüge sonst eine Herabstufung gedroht, so dass sie im kommenden Jahr nicht an der großen Parade hätte teilnehmen dürfen.

Favorit ist in diesem Jahr Titelträger Unidos de Tijuca: Die Sambaschule zeigte am Sonntag eine aufwändige und begeistert aufgenommene Hommage an Hollywood. Da konnte auch Topmodel Gisele Bündchen als Venus nicht mithalten, die für die Sambaschule Unidos de Vila Isabel auftrat.

Schon am Sonnabend hatten knapp zwei Millionen Karnevalisten dem starken Regen in Rio getrotzt und in der Innenstadt zu Sambaklängen gesungen und getanzt. Auch in anderen Teilen Brasiliens, einem Land mit 193 Millionen Einwohnern, steht in der Karnevalssaison für eine Woche das öffentliche Leben still. In Rio sollten rund 50.000 Polizisten für Sicherheit sorgen. In der Stadt, die als eine der gewalttätigsten des Landes gilt, finden 2014 Spiele der Fußballweltmeisterschaft und 2016 die Olympischen Spiele statt.