Bei den Mädchen wurde der Name Marie am zweithäufigsten vergeben. Bei den Jungen kam Alexander in Deutschland auf Platz zwei.

Wiesbaden. Sophie und Maximilian sind die beliebtesten Vornamen in Deutschland. „Es gibt keine großen Überraschungen“, sagte der Namensexperte Lutz Kuntzsch von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Donnerstag in Wiesbaden. Die Gruppe der ersten zehn Vornamen sei sehr stabil geblieben. Für neugeborene Mädchen war viele Jahre lang Marie Spitzenreiter. Dieser Name wurde 2010 nun von Sophie - oder auch Sofie geschrieben - mit knappem Vorsprung auf den zweiten Platz verdrängt. Bei Jungen landete Alexander wieder auf dem zweiten Platz, gefolgt von Paul und Leon.

Bei der Wahl des Vornamens gibt es regionale Unterschiede. Während Charlotte in Ostdeutschland in der Spitzengruppe der drei beliebtesten Vornamen landete, schaffte es der Mädchenname im Westen nicht in die Top 15. Im Osten nannten Eltern ihren Nachwuchs auch gern Luise/Louise oder Lilly. Im Westen wurde Luisa/Louisa, Sarah/Sara und Lea bevorzugt.

Allerdings müsse auch mit Klischees aufgeräumt werden, sagte Kuntzsch. So werde Cindy irrtümlich für einen beliebten Ostnamen gehalten. Tatsächlich sei dieser Name im vergangenen Jahr dort jedoch nur ein Mal vergeben worden, im Westen 16 Mal.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache wertete für ihre Statistik die Daten von über 330 Standesämtern aus. In der Analyse wurden rund 536.000 Einzelnamen erfasst. Das entspricht den Angaben zufolge etwa 50 Prozent aller im Jahr 2010 vergebenen Vornamen. Dabei wird keine Unterscheidung zwischen Erst- und Zweitnamen gemacht.

Ungewöhnliche Vornamen waren 2010 unter anderem Laperla, Kantorka, Quidan, Loana, Napoleon, Kix und Nox. Bei der Sprachberatung der GfdS abgelehnt wurden hingegen Namenswünsche von Eltern für ihre Kinder wie Pfefferminza, Partizan, Laslo (für ein Mädchen), Junge und Puppe.