Einsatzleitung schließt nicht aus, dass Schwefelsäure aus dem mit 2400 Tonnen beladenen Schiff austritt. Suche nach den Bootsleuten dauert an.

St. Goarshausen. Nach der Havarie des Tankschiffs mit 2400 Tonnen Schwefelsäure bei St. Goarshausen auf dem Rhein tritt möglicherweise doch Säure aus. „Wir können nicht ausschließen, dass was rauskommt“, sagt ein Sprecher des Kreises für die Einsatzleitung am Samstag. Regelmäßige Messungen der Feuerwehr zeigten „leichte Schwankungen“ beim ph-Wert. Das Mess- und Untersuchungsschiff „MS Burgund“ solle nun in der Nähe des auf der Seite liegenden Schiffs das Wasser genau kontrollieren, sagte der Sprecher. Unterdessen suchten die Einsatzkräfte auch am Wochenende weiter nach den beiden vermissten Bootsleuten.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde hatte nach dem Kentern des Schiffs am Donnerstag kurzzeitig einen abgesenkten pH-Wert im Rhein bei Koblenz registriert. Diese Ergebnisse wurden zunächst mit Rückständen an Ventilen des Havaristen erklärt. Wie die Einsatzleitung am Freitag mitteilte, handelte es sich dabei nicht um Mengen, die für Pflanzen oder Tiere gefährlich sind. Nach den Worten einer BASF-Sprecherin werde die 96-prozentige Säure als schwach wassergefährdend eingestuft. Jedoch entstehen bei der Durchmischung mit Wasser hohe Temperaturen.

Das Schiffswrack liege trotz des Hochwassers im Rhein „fest und sicher“, sagte der Kreissprecher. Am Freitag war das Schiff an einem im Grund verankerten Ponton befestigt worden. Zwei Männer hatten nach der Havarie des deutschen Schiffs in der Nähe des Loreleyfelsens lebend gerettet werden können. Die Suche nach den beiden Vermissten soll bis mindestens Montag weitergehen. Die Ursache für das Unglück war am Samstag weiter unklar. Die gesamte Bergung soll bis zu vier Wochen dauern. Der Rhein blieb an der Unglücksstelle zunächst bis Montag – auch hochwasserbedingt – für den Schiffsverkehr gesperrt. Mehr als 100 Schiffe warteten in der Region auf eine Weiterfahrt. (dpa)