Mutter aus dem Wendland muss fünf Jahre ins Gefängnis. Das neue Urteil ist härter als jenes, das vor zwei Jahren verhängt wurde.

Münster. Eine Mutter, die drei Babys nach der Geburt getötet und in einer Tiefkühltruhe eingefroren hat, muss für fünf Jahre ins Gefängnis. "Das Gericht hatte eine Familientragödie zu verhandeln", sagte der Vorsitzende Richter am Montag bei der Urteilsverkündung am Landgericht Münster. Die Mutter dreier lebender Kinder hatte demnach in den Jahren 1986, 1988 und 2004 im Badezimmer heimlich drei Mädchen zur Welt gebracht, sie umgebracht und in der Truhe versteckt. Ein Sohn hatte die Babyleichen Jahre später entdeckt, als er nach einer Tiefkühlpizza suchte. Die Taten hatten sich in Wenden im Sauerland ereignet.

Das Gericht befand die 46-Jährige in einem Revisionsprozess des Totschlags in zwei Fällen für schuldig und sprach mit fünf Jahren Haft ein härteres Urteil als vor zwei Jahren das Landgericht Siegen. Die Richter in Siegen hatten damals nur vier Jahre und drei Monate verhängt. Eine der Kindstötungen ist bereits verjährt. Die Frau hat ausgesagt, dass sie in panischer Angst vor gynäkologischen Untersuchungen die Schwangerschaften verdrängt habe. Einer Obduktion zufolge wären alle Babys, die getötet wurden, lebensfähig gewesen.