Ein schwarzer Panther streift bei Trier durch die Wälder. Vier Menschen wollen ihn gesehen haben. Das Tier wurde zum Abschuss freigegeben.

Trier/Koblenz. Große Aufregung: In den Wäldern bei Trier ist in den vergangenen Wochen viermal „eine schwarze große Raubkatze “ gesichtet worden. Sie begegnete Spaziergängern, einem Lastwagenfahrer und einer Zeitungsreporterin. Und zwar immer rund um das Ruwertal im Kreis Trier-Saarburg. „Nach dieser Häufung müssen wir den Fall ernst nehmen“, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung, Thomas Müller, am Mittwoch. Es könnte sein, dass es sich um jenen freilaufenden Panther handele, der seit September 2009 immer mal wieder im Grenzgebiet von Frankreich, Luxemburg und Belgien gesehen worden war. Glaubte man vielleicht bei der ersten Meldung des „Trierer Panthers“ Mitte August noch eher an ein „Phantom“, gab nun die Obere Naturschutzbehörde des Landes den mutmaßlichen Panther zum Abschuss frei. Die Behörde habe eine Ausnahmegenehmigung für das Tier erlassen, sagte die Sprecherin der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Nicole Scherer, in Koblenz. Grund sei, dass eine Betäubung nach Auskunft des Zoos Neuwied bei der Raubkatze erst nach rund sieben Minuten wirkt. „Das ist viel zu gefährlich“, sagte Scherer. Das Tier könnte aggressiv werden oder sich verstecken.

„Es wird jetzt aber keine Hetzjagd auf das Tier gemacht“, sagte die Sprecherin weiter. Diese Regelung gelte vor allem für den Fall, dass Gefahr in Verzug ist, etwa wenn sich der Panther einer Siedlung nähern sollte. Panther stehen unter strengem Artenschutz und dürfen normalerweise nicht gejagt oder geschossen werden. Auch Förster Michael Gillert aus Waldrach (Kreis Trier-Saarburg) schließt inzwischen nicht mehr aus, dass er die Raubkatze in seinem Revier hat. „Da scheint wirklich was dran zu sein, bei den vielen Meldungen“, sagte er. Seiner Ansicht nach muss gehandelt werden. „Mich rufen schon viele Leute an und fragen, ob sie denn noch in den Wald gehen können.“ Er rate derzeit eher davon ab, „um sicher zu gehen“. Noch sei der Panther unauffällig und zurückhaltend. „Wir wissen aber nicht, was passiert, wenn jetzt die Jagdsaison beginnt.“

Nach Ansicht von Gillert gibt es im Wald genug Nahrung für den Panther: „Er frisst alles von Mäusen über kleine Tiere und vielleicht auch mal ein Rehkitz“, sagte er. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg gab den Fall an die Obere Naturschutzbehörde nach Koblenz ab – auch wegen des Fachwissens: „Wir haben nicht so oft mit Panthern zu tun“, sagte Müller in Trier. Bei dem Panther, der zuvor im Grenzgebiet umherstreifte, handelte es sich angeblich um eine ausgebüxte Großkatze von einem Privatbesitzer. Sollte genau dieses Tier nun im Raum Trier unterwegs sein, stelle sich natürlich die Frage, wie es über die Mosel gekommen sein soll, sagte Gillert. Sind doch Katzen eher wasserscheu. „Vielleicht über eine Brücke?“, meinte Müller.