In der Nacht zum Freitag hat es in Russland erstmals seit Wochen wieder geregnet. Tausende kämpfen weiter gegen Brände in der Umgebung.

Moskau. Lange hatten sich die Bewohner von Moskau Regen herbeigesehnt. In der Nacht zu Freitag hieß es nun endlich Aufatmen in Moskau. In der russischen Hauptstadt sind zum ersten Mal seit Wochen anhaltende Regenfälle niedergegangen und haben die Luft ein wenig abgekühlt. Die Behörden rechneten trotzdem im Laufe des Tages mit Temperaturen um mehr als 30 Grad. Die Hitze soll demnach in den kommenden Tagen anhalten. Auch der dichte Smog und Rauch der Torf- und Waldbrände im umliegenden Gebiet verschonte die Stadt an der Moskwa am Freitag. In der Umgebung aber kämpften weiterhin tausende Feuerwehrmänner und Rettungskräfte gegen die Brandkatastrophe , die laut der Regierung bislang hunderttausende Hektar Land und ein Viertel der Getreideernte zerstörte.

Am Donnerstag wüteten noch immer Brände auf einer Fläche von rund 80.000 Hektar. Indes wuchs die Kritik am Krisenmanagement der Regierung, die noch immer keine aktuellen Opferbilanzen veröffentlichte. Die Moskauer Behörden erklärten zwar, im Juli habe es rund 5000 mehr Tote gegeben als im Vorjahreszeitraum, die Regierung wollte diese Zahlen aber nicht kommentieren. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte am Freitag mehrere Ärzte mit den Worten, sie hätten Anweisung bekommen, „Hitzschlag“ nicht mehr als Todesursache anzugeben. Die Polizei löste am Donnerstag zudem eine Demonstration von mehreren dutzend Menschen gegen den Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow auf, der ebenfalls für sein Krisenmanagement kritisiert wird.