Der Tod des in Leipzig vermutlich verdursteten Zweijährigen und seiner Mutter wirft weiter viele Fragen auf. Sozialministerin Clauß fordert Aufklärung.

Leipzig. Mehr als eine Woche nach dem Fund des vermutlich qualvoll neben seiner toten Mutter verdursteten Zweijährigen sind noch viele Fragen ungeklärt. Das Leipziger Jugendamt will am Mittwoch seinen Bericht zu dem Fall vorlegen – und wird beantworten müssen, weshalb der Kontakt zu der drogenabhängigen 26-jährigen Mutter abriss.

Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU) forderte am Dienstag erneut eine sorgfältige Aufklärung und warnte zugleich vor vorschnellen Urteilen. Die Rathausspitze hat sich bisher noch nicht zu dem Familiendrama in einer Leipziger Wohnung geäußert.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte die Mutter am 10. April während eines Besuches beim Allgemeinen Sozialdienst (ASD) erklärt, sie wolle mit ihrem neuen Lebensgefährten wegziehen. In der Nacht zum 17. Juni wurden die Leichen der Frau und des zweijährigen Jungen entdeckt. Wie aus den vom Jugendamt veröffentlichten Unterlagen hervorgeht, hatte es im Februar den letzten Kontrollbesuch in der Wohnung gegeben.

Wie die Polizei Dienstag auf Anfrage mitteilte, war die 26-Jährige vorbestraft. In ihrem Strafregister befänden sich typische Delikte der Beschaffungskriminalität – etwa Diebstahl.