Auf dem S-Bahnhof Gesundbrunnen hat ein geistig Verwirrter auf eine Schwangere eingeprügelt. Ein Polizist kam der Frau zu Hilfe.

Berlin. Mit brutalen Angriffen im öffentlichen Nahverkehr lösen Schläger immer wieder Entsetzen aus. Die Gewaltserie nimmt kein Ende. Auf dem S-Bahnhof Gesundbrunnen hat nun ein offenbar geistig Verwirrter eine schwangere Frau angegriffen und auf sie eingeprügelt. Der 44 Jahre alte Tatverdächtige riss sie am Donnerstag zu Boden und trat auf sie ein, teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit. Ein Brandenburger Polizist, der zufällig in der Nähe war, eilte der 33-Jährigen zu Hilfe.

Die Frau und ihr ungeborenes Kind blieben trotz der Tritte unverletzt. Der Mann, der sich der Festnahme zu widersetzen versuchte, wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Er hatte zuvor bereits eine Reisende in einer S-Bahn angegriffen. Es wurde ein Strafverfahren unter anderem wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. (dapd)

Jugendliche Gewalt in Bahnhöfen

November 2011: Zwei Unbekannte schlagen eine 23 Jahre alte Frau auf dem U-Bahnhof Hermannplatz in Berlin-Neukölln zusammen und verletzen sie schwer. Sie stehlen ihr Handy und flüchten.

April 2011 : Im Berliner U-Bahnhof Friedrichstraße tritt ein 18-Jähriger auf den Kopf eines 29-Jährigen ein. Er stellt sich kurz nach der Tat, ebenso sein gleichaltriger Begleiter. Im September wird der Haupttäter zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt, die Verteidigung legt Revision ein.

Februar 2011: Im Berliner U-Bahnhof Hansaplatz schlagen fünf bis sechs Jugendliche und Männer einen Obdachlosen krankenhausreif. Sie rauben ihm Zigaretten, Weinflaschen und einen Schlafsack. Die Täter können flüchten.

Mai 2010: Eine Gruppe Jugendlicher gerät im Hamburger S-Bahnhof Jungfernstieg mit einem 19-Jährigen in Streit. Ein 16-Jähriger tötet den jungen Mann mit einem Stich ins Herz. Im Dezember wird er wegen Totschlags zu sechs Jahren Haft verurteilt. Zwei Mitangeklagte werden wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Woche Jugendarrest beziehungsweise einer Arbeitsauflage verurteilt. Das Gericht bewertet die Tat als „vollkommen grundlos“.

Februar 2010: Vier angetrunkene 16-Jährige prügeln auf dem Hauptbahnhof im westfälischen Hagen einen 33 Jahre alten Mann krankenhausreif. Sie treten und schlagen noch auf ihr Opfer ein, als der Mann schon am Boden liegt. Die Jugendlichen sagen später, sie hatten sich „angemacht“ gefühlt, weil der 33-Jährige sie auf die Gefahren ihrer Bahnsteig-Rangeleien aufmerksam gemacht hatte.