Ein halbes Jahr nach dem Abschied von ihrer “Oprah Winfrey Show“ ist Amerikas Talk-Lady zurück in der alten Rolle. Jetzt plaudert sie bei den Promis daheim.

New York. Oprah Winfrey ist zurück. Nur wenige Stunden nach Beginn des neuen Jahres stellte sich Amerikas Talk-Show-Queen wieder per Fernsehschirm in den Wohnzimmern ihrer Fans ein. In einem zweistündigen Special zum Auftakt der neuen Show „Oprah's Next Chapter“ gab sich die beliebte Medienfrau noch entspannter - und wagte noch intimere Fragen - als von ihrer langjährigen „Oprah Winfrey Show“ gewohnt.

In Jeans und sonnengelbem Pulli führte die 57-Jährige am späten Sonntag bei der Premierensendung durch das Anwesen von Aerosmith-Sänger Steven Tyler in Sunapee (US-Bundesstaat New Hampshire). Sie nimmt das Publikum mit zu einer Fahrt in Tylers Oldtimer und wandert dann händchenhaltend mit ihm durch einen Wald.

Nebenbei spricht Oprah den Rockmusiker unverblümt auf seine Alkohol- und Drogenvergangenheit an: „Es ist überraschend, dass Du noch am Leben bist.“ Und Tyler verrät ihr vor laufender Kamera, bei der Zeugung seiner vier Kinder jeweils Tränen vergossen zu haben.

In einer der nächsten Folgen begleitet Oprah den Oscar-Preisträger Sean Penn (“Mystic River“, „Milk“) bei seinen humanitären Aktivitäten in Haiti, wie sie auf ihrer Internetseite ankündigt. Weitere Promis, die jeweils an einem Sonntag in ihrer Umgebung vorgestellt werden, sind der „Star Wars“-Regisseur George Lucas auf seiner Skywalker Ranch und die TV-Köchin Paula Deen zu Hause im Pyjama.

Mit Deepak Chopra reist Oprah durch Indien, das Heimatland des in Kalifornien lebenden Wellness-Gurus. Ein Erlebnis besonderer Art steht dem Publikum bevor, wenn sich die Talk-Queen mit einer jüdisch-orthodoxen Familie im Scheinwerferlicht der Kameras an den Tisch setzt. Fernsehen ist chassidischen Juden untersagt, und keines der Kinder ihrer Gastgeberfamilie habe je ferngesehen, heißt es in der Vorschau von „Oprah's Next Chapter“.

Ausgestrahlt wird die Reihe vom Kabelsender Oprah Winfrey Network (OWN). Er lockte trotz Startausgaben von 245 Millionen Dollar bisher nicht mehr als durchschnittlich 136.000 Zuschauer pro Tag an, wie das Fachblatt „The Hollywood Reporter“ berichtet.

Vom Studio, in dem sie 25 Jahre lang mit prominenten Gästen geplaudert hatte, hat sich Oprah verabschiedet. Geblieben sind Erinnerungen an die denkwürdigsten Momente ihrer populären Show wie die mit dem hüpfenden Tom Cruise. Von Oprah angestachelt, hatte der „Mission: Impossible“-Star seiner Liebe zu Ehefrau Katie Holmes mit hohen Sprüngen auf der Studio-Couch Ausdruck verliehen.