Alle Zweifel sind beiseite geräumt: Am 19. Juni 2010 darf die Thronfolgerin endlich den bürgerlichen Daniel Westling heiraten.

Stockholm. Falls Kronprinzessin Victoria (32) bei einer guten Fee drei Wünsche offenhaben sollte, dann würde sie sich bestimmt Folgendes wünschen: Ihr Verlobter Daniel Westling (35) soll wieder vollkommen gesund werden, ihre Hochzeit mit Daniel am 19. Juni soll absolut perfekt werden, und das schwedische Volk und alle anderen sollen Daniel als neuen schwedischen Prinzen voll akzeptieren.

Und da Victoria, die bei einer Umfrage des Forsa-Instituts unter deutschen Frauen mit 22 Prozent der Stimmen zur beliebtesten europäischen Kronprinzessin gewählt wurde, immer eisern an ihren Zielen festhält, wird sich bestimmt auch 2010 alles in ihrem Sinne regeln.

Den ersten Schritt machte bereits ihr Vater König Carl Gustaf (62), der bei der Verlobung im Februar noch wenig begeistert schien. In seiner Weihnachtsansprache an das Volk betonte er ausdrücklich, wie sehr er sich über das Glück seiner Tochter freue: "In naher Zukunft gibt es in unserer Familie zwei Ereignisse, die mich mit großer Freude erfüllen. Ich denke natürlich an die Hochzeiten meiner Töchter Victoria und Madeleine. Als ich heranwuchs, war es keine Selbstverständlichkeit, dass man denjenigen heiraten konnte, den man liebte. Ich bin deshalb über alle Maßen glücklich darüber, dass meine Töchter mit ihrem Herzen wählen konnten. Ich danke voller Demut dem schwedischen Volk für seine Unterstützung."

Für Victoria war es ein weiter Weg, bis sich ihr Vater dermaßen positiv äußerte. In einer offiziellen Victoria-Biografie, die 2009 erschien und nach langen Gesprächen mit der Prinzessin entstand, schildert Autor und Biograf Herman Lindqvist (66) die schwierigen sieben Jahre vor der Verlobung so: "Am Anfang kamen von Victorias Eltern viele Einwände, vor allem vom König. Daniel entsprach in keinster Weise dem idealen Ehemann. Daniel kam aus einer ganz anderen Welt." Was nur der engste Kreis wusste, und was bei Hof sicherlich auch Sorgen bereitete und für Vorbehalte sorgte, wurde schließlich im Mai allgemein bekannt. Daniel Westling leidet an einer schweren Nierenkrankheit, während der Verlobungszeit bekam er starke Medikamente, schon kurz darauf begann die Dialyse. Nach der Nierentransplantation im Mai sollte es endlich besser werden, aber bis heute sieht man Daniel nur selten in der Öffentlichkeit. Nicht einmal am Nobel-Fest am 10. Dezember hat er wegen der bestehenden Infektionsgefahr teilgenommen.

Bis Juni hat er noch Zeit, dann muss Daniel endlich wieder topfit sein! Denn der Hochzeitstermin und die Kirche (Nikolai-Kirche) stehen fest, Einladungslisten werden bereits zusammengestellt, und hinter den Kulissen wird diskret und fleißig daran gearbeitet, dass sich Stockholm und Schweden am 19. Juni von seiner prachtvollsten Seite zeigen.

Häppchenweise werden langsam Einzelheiten über die Geschehnisse bekannt. Die Stadt Stockholm wird sich im Juni zwei Wochen lang unter dem Motto "Love Stockholm 2010" als Hochzeitsstadt präsentieren. Das Fest selbst wird wahrscheinlich drei Tage dauern und sowohl in Stockholm als auch auf Schloss Drottningholm vor Stockholm statt finden. Das schwedische Fernsehen wird übertragen, und Tarras Wahlberg, Victorias langjährige Mentorin und frühere Hofmarschallin, wird während der Hochzeit kommentieren.

Bis dahin müssen sich die Schweden noch an ein neues Wort gewöhnen. Bisher kannte man nur Kronprinzenpaare. Victoria und Daniel werden jedoch ein Kronprinzessinnenpaar sein. Denn Victoria ist die Thronfolgerin, nicht Daniel! Das zeigt auch das gemeinsame Monogramm der beiden, das im Auftrag des Hofes vom Reichsarchiv entworfen wurde. Es besteht aus den Initialen V und D, wobei das V über dem D schwebt und deutlich mehr ins Auge sticht. Daniel wird es egal sein. Er hat seine Prinzessin bekommen, dazu die Herzen der Schweden. Und gesundheitlich - so heißt es - soll es ihm auch von Tag zu Tag besser gehen.