Der australische Premier hat sich für die Misshandlungen von Kindern in Waisenhäusern und Pflegeheimen entschuldigt, die seit Jahrzehnten in staatlichen Einrichtungen währen.

Sydney. Australiens Regierungschef Kevin Rudd will sich am Montag für Jahrzehnte währende Misshandlungen von Kindern in staatlichen Waisenhäusern und Pflegeheimen entschuldigen. Dabei wird der Premier die rund 500.000 sogenannten „vergessenen Australier“ und deren Angehörige um Verzeihung für die Vergehen der Behörden zwischen den 30er und 70er Jahren bitten. Viele der Kinder wurden einer Untersuchung des Senats zufolge damals aus ihren Familien herausgerissen. In den staatlichen Einrichtungen waren seelischer, körperlicher und sexueller Missbrauch demnach weit verbreitet. Rudd hatte sich im Februar 2008 in einer vielbeachteten Geste bereits bei den Ureinwohnern des Landes, den Aborigenes, entschuldigt.