Robert Enke begann seine sportliche Karriere als Jugendlicher beim SV Pharm Jena, wechselte dann zum Lokalrivalen Carl Zeiss Jena. 1995 feierte er erste Einsätze im Profiteam und war mit 18 Jahren jüngster deutscher Torwart im Profifußball. Obwohl er noch einen Vertrag bis 1998 besaß, wechselte er 1996 zu Borussia Mönchengladbach. Hier war er zunächst zwei Jahre hinter Uwe Kamps die Nummer zwei, bis er dann am ersten Spieltag der Saison 1998 nach einer Verletzung von Kamps zur Nummer eins ernannt wurde. Trotz guter Leistungen stieg er mit Mönchengladbach in die Zweite Liga ab. Enke, 30-mal Torhüter deutscher Junioren-Auswahlteams, entschied sich für den Wechsel ins Ausland. Er landete schließlich bei Benfica Lissabon unter Trainer Jupp Heynckes.

Enke bot in Lissabon überragende Leistungen, wurde zum Publikumsliebling, stieg sogar mit gerade einmal 24 Jahren zum Mannschaftskapitän auf. Allerdings steckte Benfica nach mehreren Trainer-Entlassungen bald sportlich in der Krise - Enke entschied sich erneut für einen Wechsel.

Nachdem er ein hoch dotiertes Angebot von Manchester United ausgeschlagen hatte, unterzeichnete er 2002 einen Vertrag beim FC Barcelona. Enke konnte sich zunächst gegen Barcelonas Nummer eins, den argentinischen WM-Torhüter Bonano, durchsetzen. Doch Trainer Louis van Gaal (heute beim FC Bayern) entschied sich schließlich für die etatmäßige Nr. 3, den jungen Spanier Victor Valde. Nur im Pokal kam Enke noch zum Einsatz - und patzte. Im Juli 2003 stand er nicht einmal mehr im Kader von Barcelona.

Enke wollte seinen Vertrag nicht aussitzen, sondern wechselte erneut, diesmal auf Leihbasis zu Fenerbahce Istanbul.

Es war Enkes größter sportlicher Fehler. Denn mit dem Druck dort kam der sensible Profi überhaupt nicht zurecht. Nach Anfeindungen der eigenen Fans löste er den Vertrag von sich aus auf.

Damit schien Enkes Karriere schon beendet. Der vereins- und vertragslose Torwart hielt sich bei Barcelona fit. Dennoch bereute er seine Entscheidung nicht. Der "Süddeutschen" sagte er: "Hätte ich mein Menschsein und mein ganzes Wohlbefinden für eine Saison aufgeben sollen?"

Nach einem halben Jahr Untätigkeit machte ihm schließlich der spanische Zweitligist CD Teneriffa ein Angebot auf Leihbasis. Auch hier saß Enke zunächst auf der Bank, setzte sich aber schließlich durch. Trainer Ewald Lienen holte ihn zu Beginn der Saison 2004/05 zurück in die Bundesliga zu Hannover 96.

Hier überzeugte Enke alle Skeptiker, wurde am Saisonende als bester Torwart der Bundesliga ausgezeichnet. Enke stieg zum Mannschaftskapitän auf.

Am 28. März 2007 debütierte er in der Nationalmannschaft gegen Dänemark. Obwohl Deutschland mit 0:1 verlor, war der Torhüter einer der großen Gewinner des Spiels. Bei der EM 2008 war Enke die Nummer zwei hinter Jens Lehmann. Nach dessen Rücktritt galt der Hannoveraner als legitimer Nachfolger. Zunächst warf ihn ein Kahnbeinbruch an der linken Hand zurück, später eine bakterielle Mageninfektion. Sein letztes Bundesliga-Spiel bestritt Enke am Sonntag beim 2:2 von Hannover 96 gegen den HSV.